Es ist eine Weile her, dass die Kleiderfabrik in Bangladesch zusammenstürzte und so zum tragischen und sinnlosen Tod von mehr als 1.100 Menschen führte. Falls man dieser Katastrophe überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann, so ist es die Tatsache, dass nun mehr Menschen als zuvor gemerkt haben, welchen hohen Preis wir für billige Waren zahlen müssen. Niemand möchte etwas kaufen, wenn er weiß, dass dessen Herstellung das Leben eines anderen in ernsthafte Gefahr gebracht hat.
Was diese Tatsache noch weitaus schlimmer macht, ist, dass viele dieser Arbeiter Kinder sind. Gemäß der ILO sind es weltweit 115 Millionen, die an den schlimmsten Formen von Kinderarbeit beteiligt sind.
Kinder werden beispielsweise als Sexsklaven missbraucht, werden gewzungen, auf der Straße zu betteln, müssen in Minen arbeiten, müssen in der Landwirtschaft mit Pestiziden hantieren oder schuften in Sweatshops in der Kleiderindustrie, wie im Falle der Fabrik in Bangladesch. Knapp 1,2 Millionen Kinder werden weltweit für die Prostitution oder die Zwangsarbeit gehandelt. Diejenigen, die dieses harte Schicksal erfahren und überleben, haben oftmals selbst Kinder, denen wiederum das gleiche Los droht.
Obliegt es nicht unserer Verantwortung, zu versuchen zu helfen, junge Menschen zu schützen, ihnen zumindest die Hoffnung zu geben, dass sie in ihrem Leben Gesundheit und Glück erfahren können?
Hierzulande verfolgen wir die Philosophie, dass Kinder unser größtes und wertvollstes Geschenk sind. Sie sind geschützt durch eine Vielzahl an Möglichkeiten, eine Ausbildung zu genießen sowie durch ein starkes Gesundheits- und Sozialsystem. Doch ganz gleich, ob es nun um Kinder in Deutschland geht oder um Kinder in Bangladesch, wir sollten immer versuchen, sie zu schützen und zu behüten, so gut wir nur können.
Jeder kann sich über die Herstellungsbedingungen von Produkten und Waren informieren und sich gegebenenfalls gegen sie entscheiden.
„Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.“
Pearl S. Buck (1892-1973), amerik. Erfolgsautorin, 1938 Nobelpr. f. Lit.