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Internationaler Tag gegen Kinderarbeit

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Zurzeit arbeiten ca. 215 Millionen Kinder weltweit, 53 Prozent davon unter ausbeuterischen Verhältnissen. 1) Die Kinder gefährden sich und ihre Gesundheit, haben keine Zeit für Schulbildung und bekommen in vielen Fällen trotz der Arbeit nicht genug zu essen. Oft ist auch Zwangsarbeit, Sklaverei, Drogenhandel, Kinderhandel oder Prostitution beteiligt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinderarbeiter 14 Stunden täglich ihrer Arbeit nachgehen. Durch Chemikalien, fehlende Schutzkleidung oder zu starke körperliche Belastung wird die Gesundheit der Kinder dauerhaft geschädigt. Auch die psychischen Folgen solcher Arbeit (z.B. des ständigen Drucks) darf man nicht vergessen. 2)
Die ILO vermutet außerdem, dass jährlich 22.000 Kinder bei der Arbeit umkommen oder getötet werden. 1)

Das Thema, das die ILO heute besonders betont, ist, dass weltweit 10,5 Millionen Kinder, überwiegend Mädchen, in privaten Haushalten arbeiten müssen. 6,5 Millionen davon sind zwischen fünf und 14 Jahre alt. Die Aufgaben der Kinder gehen vom Führen des Haushalts über Gartenarbeit bis hin zur Versorgung der Kinder des Arbeitgebers oder von Pflegebedürftigen. Viele werden dort physisch, psychisch oder sexuell missbraucht. Durch die Abschottung von der Außenwelt sind die Kinder vollkommen abhängig von ihrem Arbeitgeber. 3) Manche dürfen nur zum Einkaufen das Haus verlassen und arbeiten bis zu 15 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. 4)

Die ILO weist darauf hin, wie wichtig es ist, dass alle Kinder zumindest bis zum Mindestarbeitsalter eine gute Schulbildung erhalten. Dies soll gesichert werden, indem die Sozialstruktur auf nationaler Ebene es allen Familien ermöglicht, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Dies muss unabhängig von den persönlichen Umständen geschehen und auch in schwierigen Zeiten verwirklicht werden. 5)
Laut der ILO ist es umso wichtiger, angemessene Arbeitsplätze für Erwachsene zu schaffen. Dafür wäre z.B. die Anstellung als Haushaltshilfe vor allem für Frauen sehr geeignet – vorausgesetzt, dies findet unter menschwürdigen Bedingungen statt. 5) 3)

MISEREOR kritisiert dagegen, dass der Anteil der Kinderarbeit wieder zunehme. Als Beispiel wird die Produktion von Teppichen in Indien genannt. Ein Grund sei der Rückgang der internationalen Proteste.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass selbst in Deutschland Kinderrechte noch nicht ins Grundgesetz aufgenommen wurden. 6)

Ebenfalls aus Indien wird berichtet, dass immer mehr „Vermittlungsbüros“ für Dienstmädchen bzw. Haussklaven aus dem Boden schießen. Leider wird von der Politik zu wenig unternommen. Von den 300.000 Fällen, die in den Jahren 2007-2012 von der Regierung untersucht wurden, kamen nur 25.000 zur Anklage und davon wurden nur 10 Prozent der Angeklagten verurteilt. 7)

Als Einzelner kann man natürlich wenig gegen die Ausbeutung dieser Kinder ausrichten, aber durch dem Bericht von MISEREOR sieht man, dass internationale Proteste sehr wohl einen Einfluss haben. Wer selbst etwas unternehmen möchte, kann sich dazu unter dem Punkt „Aktiv werden“ auf unserer Internetseite Anregungen holen.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Hazardous child labourILO
  2. Berichte darüber finden Sie auf unserer Internetseite z.B. unter dem Punkt „Produkte„.
  3. Ten million child labourers in domestic workILO
  4. Dienstmädchen – Aktiv gegen Kinderarbeit
  5. Statement by Guy Ryder, ILO Director-General on the occasion of the World Day against Child LabourILO
  6. Rückschlag im Kampf gegen Kinderarbeit – MISEREOR
  7. World day against child labour: India yet to get its act together – ZeeNews



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