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Restavèks: Kinderarbeit in Haiti

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Seit dem Erdbeben auf Haiti sind inzwischen über drei Jahre vergangen. Trotzdem leben noch 320.000 Menschen in Flüchtlingslagern. 1) Diese Situation verschlechtert auch die Lage der Kinder, die unter ausbeuterischen Verhältnissen bei fremden Familien arbeiten müssen.
Schon vor dem Beben wurden die Kinder von ihren Eltern in die Stadt geschickt, um dort in Haushalten, so genannten „Gastfamilien“, zu arbeiten. Da nun noch mehr Eltern keine Möglichkeit haben, für ihre Kinder zu sorgen, hat diese Entwicklung zugenommen.

Laut der Kindernothilfe vertrauen die Eltern darauf, dass ihre Kinder dort die leichteren Arbeiten übernehmen, zu essen bekommen und zur Schule gehen können. Die meisten der Kinder, die auch Restavèks (franz. rester = bleiben, avec = mit) heißen, werden jedoch ausgebeutet, misshandelt oder missbraucht. 75% der ca. 300.000 Restavèks sind Mädchen, von denen etwa die Hälfte vergewaltigt wird, schätzen Experten. Das ist auch ein Grund dafür, dass jeder zwanzigste Einwohner auf Haiti HIV-positiv ist.
Oft arbeiten die Kinder bis zu 16 Stunden am Tag, erhalten kein Geld dafür, keine Schuldbildung und keine medizinische Versorgung.

Die Kindernothilfe berichtet außerdem, dass bei dem Erdbeben viele der „Gastfamilien“ ums Leben gekommen sind. Die Restavèks dieser Familien sind jetzt ganz alleine und werden leicht Opfer von Kinderhandel. Vor zwei Jahren wurde aufgedeckt, dass Mitglieder eines Menschenhändlerrings, als Hilfsorganisation getarnt, Kinder aus Haiti nach Deutschland brachten, um sie hier an Pädophile zu vermitteln. 2)

Quelle: Restavèk: rechtlos und ausgeliefert – Kindernothilfe (nicht mehr verfügbar)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Gewalt, Wassermangel und ständige Angst vor der Vertreibung – Berner Zeitung
  2. Kinder aus Haiti für Sex nach Berlin verschleppt – Focus online



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Ein Gedanke zu „Restavèks: Kinderarbeit in Haiti“

  1. Das weltweite Problem ist den Regierungen wohl bekannt. Leider retten sie lieber die Banken und groß Aktionäre oder führen Kriege in denen auch viele Kinder sterben. Dabei sagen doch viele wir lieben Kinder. Leider sind es oft nur die eigenen.

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