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Kuba – Das Paradies für verurteilte kanadische Pädosexuelle

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Investigative Recherchen des Toronto Stars, eine der größten Online-Zeitungen Kanadas, brachten verstörende Neuigkeiten in Sachen Kinderprostitution ans Tageslicht. Berichten des Nachrichtenportals zufolge, soll der karibische Inselstaat ein beliebtes Reiseziel für kanadische Pädosexuelle sein.

Seit den 1990ern zählt der Tourismussektor zu einer der wichtigsten Einnahmequellen des sozialistischen Staates. Vor allem die ökonomisch prekäre Situation des Landes führte zu einem massiven Ausbau der „Vergnügungsinfrastruktur“: Das Geschäft mit der Prostitution boomt bis heute, obwohl es nach kubanischem Recht offiziell verboten ist. Doch sind es nicht alleine die sogenannte „Edelprostituierten“, welche ihre Dienste den ausländischen Touristen anbieten, sondern auch Kinder, die mit dem Sextourismus zum wirtschaftlichen Überleben der Familie beitragen müssen. Viele der obdachlosen Kinder hingegen werden von Menschenhändlern auf der Straße aufgegriffen, entführt und zu kommerziellen Zwecken sexuell ausgebeutet. Die kubanischen Autoritäten leugnen zumeist diese Probleme. 1) 2)

Aber auch die kanadische Justiz ist nicht fehlerfrei. Verurteilte Sexualstraftäter haben es in Kanada nämlich besonders leicht, die Landesgrenzen zu überqueren, um in Kuba Frauen und Kinder zu missbrauchen. Das Problem: Die Grenzkontrolleure in Kanada haben keinen Zugang zu jenem Register, in dem alle nationalen Sexualtäter gelistet sind. Somit fehlt ihnen die Möglichkeit, etwaige Wiederholungstäter vor einer Ausreise aufzuhalten oder die kubanischen Kontrolleure zu warnen. Laut Recherchen des Toronto Stars sind die männlichen Pädosexuellen zwischen 40 und 60 Jahren alt. Einem Bericht der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) aus dem Jahre 2011 zufolge, stellt Kuba für kanadische Sextouristen das Urlaubsparadies schlechthin dar. Dies liegt vermutlich sowohl an den fehlenden Kontroll- und Warnsystemen als auch an der geographischen Nähe Kubas. Eine Reise in das entfernte Thailand, das für seinen Sextourismus – an dem in besonders hohem Maße Kinder beteiligt sind – bekannt ist, käme den Tätern zu teuer. Zudem lockt der karibische Inselstaat mit einer relativ niedrigen HIV-Rate. Der Bericht des RCMP kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass die Problematik drastischere Ausmaße angenommen habe als zunächst vermutet. Letztendlich sei die Triebfeder aller Kinderprostitution in Kuba ein florierender Sexhandel vor Ort. 3)

Bis dato wurden über 200 Kanadier im Ausland für den Sextourismus an Kindern verurteilt – innerhalb der kanadischen Landesgrenzen hingegen lediglich fünf Personen. Der Grund hierfür ist ein nationales Gesetz von 1997. Dieses verhindert die Verfolgung von Straftaten, die außerhalb Kanadas begangen wurden, was de facto ein Freifahrtschein für alle verurteilten Pädosexuellen darstellt. 4) Hinzu kommen die laxen Auflagen für jene Straftäter. Der sogenannte „Sex Offender Information Registration Act“ verpflichtet sie dazu, den zuständigen Behörden nur dann von ihrer Ausreise Bescheid zu geben, wenn der Aufenthalt im Ausland länger als 7 Tage andauert. Mit anderen Worten: Einem Kurztrip nach Kuba steht nichts im Wege. 5)

Die Ermittlungen des Toronto Stars sind nicht folgenlos geblieben, vielmehr wurde damit eine hitzige Diskussion entfacht. Auch die  kanadische Regierung äußerte sich zur besagten Problematik. Der Sicherheitsminister Toews sprach sich für eine strengere Strafverfolgung der kanadischen Sexualstraftäter aus. Wenn es nach ihm ginge, müssten diejenigen, die sich im Ausland illegal an Kindern vergehen auch vor Ort bestraft werden, so der Minister. 5)

Unterdessen schätzt UNICEF die Zahl der Kinder, welche weltweit in den Sexhandel involviert sind, bei zwei Millionen. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Sextourismus auf Kuba boomt – IGFM – aufgerufen am 03.04.2013
  2. Länderinformation Kuba – child hood.com – aufgerufen am 03.04.2013 (nicht mehr aufrufbar)
  3. Canadians are major customers in Cuba’s child sex market – thespec.com – aufgerufen am 03.04.2013
  4. Canada’s government vows clampdown on child-sex tourism – thestar.com – aufgerufen am 03.04.2013
  5. Almost nothing stops Canadian sex offenders from re-offending abroad – thestar.com – aufgerufen am 03.04.2013



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