H&M hat heute per Pressemitteilung auf die Veröffentlichung seines Nachhaltigkeitsberichts 2012 hingewiesen. 1) Besonders bemerkenswert ist, dass das Unternehmen damit eine, nach eigenen Angaben, vollständige Liste aller seiner Zuliefererfirmen veröffentlicht hat. Da der Großteil der Kleidung in Ländern mit besonders schlechten Arbeitsbedingungenwie Bangladesh produziert wird, ist dies ein Schritt, den, laut H&M, noch kein anderes Bekleidungsunternehmen gewagt hat. Indem die Lieferkette dermaßen transparent gemacht wird, setzt sich die Firma natürlich möglicher Kritik aus, falls schwere Verletzungen der Arbeitsstandards, wie die Anstellung von Kindern, öffentlich würden. Somit steigt die Motivation von H&M hoffentlich noch einmal, ihr eigenes Ziel einer Einhaltung der eigenen Standards in 90% der Firmen möglichst bald zu erreichen. 2) Noch eines ist positiv an der Unternehmenspolitik von H&M: Sie behaupten nicht, dass sie die absolute Kontrolle über jeden Produktionsschritt haben und machen dem Kunden in der Hinsicht nichts vor. 3) Dennoch finden sich in dem Nachhaltigkeitsbericht viele Beispiele für die Bemühungen des Unternehmens.
Es bleibt aber natürlich noch viel zu tun, sowohl bei der Produktion von Baumwolle 4) als auch der Weiterverarbeitung der Textilien. 5) Der Nachhaltigkeitsbericht von H&M zeigt: Kunden können durchaus Einfluss auf ein Unternehmen haben, wenn sie nur nachdrücklich genug Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen in den Produktionstätten fordern und manchmal bereit wären, ein paar Euro mehr auszugeben.
Der vollständige Bericht auf Englisch – nicht mehr verfügbar
Eine Zusammenfassung auf Deutsch – nicht mehr verfügbar
Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)
- Fashion United: H&M stellt Nachhaltigkeitsbericht vor – Stand: 23.01.15 ↩
- Sustainability Report 2012 – nicht mehr verfügbar ↩
- „Is H&M the new home of ethical fashion?“ – the guardian – aufgerufen am 21.03.2013 ↩
- „Weißes Gold aus Kinderhand“ – dradio – aufgerufen am 21.03.2013 ↩
- „Mehr als 100 Tote bei Feuer in Textilfabrik“ – zeit online – aufgerufen am 21.03.2013 ↩