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Weihnachtsdekoration durch Kinderarbeit hergestellt: 14 Kindersklaven In Indien befreit

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Vor drei Tagen wurden 14 Kindersklaven aus einem ausbeuterischen Arbeitsverhältnis in einer kleinen Fabrik in Delhi befreit. Die Kinder wurden in ca. 4m2 großen, dunklen Räumen gefangen gehalten, wo sie bis zu 19 Stunden täglich arbeiten mussten, um Weihnachtsdekoration herzustellen. Zwei von den 14 Befreiten waren sogar jünger als acht Jahre alt. 1)

Die Weihnachtsartikel, die die Kinder anfertigen, werden nach Amerika und Europa exportiert. Ähnliche Artikel wie die, die im Zuge der Polizeirazzia beschlagnahmt wurden, können auf Ebay oder anderen Onlineshops gefunden werden. Die Artikel, die in Kinderarbeit hergestellt sind, werden oft an ein etabliertes Lieferantennetzwerk weiter verkauft. Somit wird es für Händler und Käufer fast unmöglich, zu erkennen, ob das Produkt aus Kinderarbeit stammt oder nicht. 2)

Da die Menschenhändler in Delhi einen Hinweis über eine Polizeikontrolle erhielten, konnten viele der Kinder schnell entfernt werden. Nur durch polizeiliche Hilfe konnten die Schlösser der Werkstatt aufgebrochen  und die eingeschlossenen Kinder befreit werden. Die Minderjährigen erhalten jetzt ärztliche Hilfe und werden zu ihren Familien, die in vielen verschiedenen Gegenden Indiens leben, zurückgebracht. Außerdem werden Anstrengungen unternommen, dass die Befreiten wieder einen regelmäßigen Schulbesuch aufnehmen können. 1)

Die ‚Delhi 14‘ Kinder sind nur einige wenige tausender Kinder, die in Betrieben, die Weihnachtsartikel herstellen, in ein ausbeuterisches Arbeitsverhältnis gezwungen werden. Sie sind des Weiteren nur ein Bruchteil der mind. 15 Millionen unter 12-Jährigen in Indien, die nicht die Schule besuchen können, weil sie arbeiten müssen 3).

Die Kinder werden in Indien oft von ihren Eltern von so genannten Gangmastern weggelockt, die sich mit den Familien –  oft aus ländlichen Gebieten stammend – anfreunden. Sie versprechen den Familien, ihren Kindern ein besseres Leben und einen Schulbesuch zu ermöglichen. Die Chance auf Bildung bleibt den Minderjährigen in ihrem Heimatdorf sonst oft verwehrt. Die Übernahme von leichten Arbeiten würde den Kindern ermöglichen, Geld zu verdienen um die Familie so finanziell unterstützen zu können.

Die Realität sieht leider ganz anders aus: Die befreiten Kinder wurden bedroht und geschlagen. Eingesperrt in schmutzigen Zimmern, hatten sie keinen Zugang zu Licht und frischer Luft. Die 14 Befreiten waren unterernährt und viele von ihnen hatten Verletzungen an den Händen aufgrund der Arbeit mit Glas, mit dem sie billigen Schmuck herstellten, oder durch Körperverletzungen ihrer Peiniger 1).

Die Razzia in Delhi wurde von der Menschenrechtsorganisation Global March for Children durchgeführt und erhielt Unterstützung durch den ehemaligen britischen Premierminister Gordon Brown, der jetzt zum UN-Sonderbotschafter für Bildung ernannt wurde. 4) Brown drängt die indische Regierung dazu, ein Gesetz zur Abschaffung der Kinder- und Jugendarbeit zu verabschieden, welches alle Formen der Kinderarbeit für unter 14-jährige verbieten würde. 5)

Brown sprach sich außerdem für ein internationales Gipfeltreffen aus, um das Thema auf globaler Ebene zu diskutieren. Das Ziel der Versammlung ist es, einen Plan zu entwickeln, wie Kinderarbeit bis 2020 ganzheitlich abgeschafft werden kann. Für dessen Umsetzung sollen zusätzlich $ 13 Millionen aufgewendet werden. Eine Studie des Jahres 2011 besagt, dass noch immer in 71 Ländern Produkte mit Hilfe von Kinderarbeit hergestellt werden. 5)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Huffingtonpost – The Delhi 14
  2.  inquisitr.com: Enslaved Children in India Forced to make christmas ornaments freed in police raid – stand 2.2.15
  3. Huffingtonpost – The Delhi 14
  4. inquisitr.com: Enslaved Children in India Forced to make christmas ornaments freed in police raid – stand 2.2.15
  5. Yahoo News – Enslaved Children Freed After Being Forced to Make Christmas Gifts



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