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Tansania: Zwangsarbeit treibt Kinder aus der Schule

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Eine Untersuchung des Child LabourJoint Survey hat ergeben, dass 1248 Kinder aus Unguja und Pemba, Inseln des halbautonomen Staates Sansibar in Tansania 1), nicht  zur Schule gehen. Die Anzahl der frühzeitigen Schulabgänger wurde von den sogenannten Shehia Kinderarbeit Komitees auf  781 Jungen und 467 Mädchen geschätzt, die aus 16 verschiedenen Bezirken (Shehias) kommen 2).

Die am verbreitetesten Arbeiten für Minderjährige reichen von Tätigkeiten im Steinschlag, das Ziehen von Lastfuhrwerken, das Erklettern von Bäumen oder Arbeiten in Hotels. Dabei sind die Kinder nicht nur unmenschlichen Bedingungen bei der Arbeit ausgesetzt und riskieren tagtäglich ihre Gesundheit und ihr Leben, sondern ihnen bleibt auch die Möglichkeit verwehrt, regelmäßig die Schule zu besuchen 2).

Die Gründe für den Schulabbruch sind verschieden, aber eine der häufigsten Ursachen ist die Beschäftigung der Minderjährigen als Kinderarbeiter. Andere von den Beobachtern ermittelte Faktoren sind familiäre Armut und mangelndes Interesse am Schulbesuch. Außerdem sind sich viele Familien über den Wert einer Ausbildung für ihre Kinder nicht bewusst. In Tansania besuchen 30% der Kinder zwischen 10 und 14 Jahren keine Schule 3). Stattdessen werden die Kinder oft als billige Arbeitskräfte eingesetzt, damit sie zum Einkommen der Familien beisteuern können. Dies wird besonders in Gemeinschaften in ländlichen Gebieten deutlich, wo Armut und Bildungsdesinteresse besonders gravierend sind. Die Familien hier wissen oft sehr wenig über die Konsequenzen der Kinderarbeit für das Kind, die Familie und die Gesellschaft insgesamt und sind sich der Gefahren nicht vollständig bewusst.

Entweder verlassen die Kinder die Schule ohne das Wissen ihrer Eltern oder der Schulabgang findet im Einverständnis mit der Familie statt. In beiden Fällen ist die mangelnde Kooperation zwischen Eltern und Lehrern ausschlaggebend, wie die Shehia Komitees in ihrer Recherche festgestellt haben 2). Deshalb versuchen die Komitees, die Kooperation mit betroffenen Eltern und Schulen in ihrer Arbeit zu vertiefen. Eine spezielle Kampagne soll gegründet werden, die die Kinder in die Schulen zurückführt und in den Schulablauf reintegriert. Viele der 113 Komiteemitglieder in Unguja und Pemba wurden bereits in der Gefahrenerkennung, der Ermittlung, der Prävention und der Kontrolle von Kinderarbeit ausgebildet, um in Zukunft die Abbrecherquote, die in Grundschulen bei 30% in Tansania liegt 4), zu verringern.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Wikipedia – Sansibar
  2. All Africa – Tanzania – nicht mehr verfügbar
  3. ILO- International Labour Organization
  4. Development Initiatives – Performance of Primary School Children in Tanzania



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