Bei einem Brand in einem Hotel im indischen Mumbai wurden am Wochenende vier Kinder verletzt 1). Obwohl es sich bei der Beschäftigung zweier Kinder nachweislich um Kinderarbeit handelt, wurden bis jetzt noch keine rechtlichen Schritte gegen den Hotelbesitzer eingeleitet.
Die Jungen arbeiteten unter anderem in einem der Shops des Hotels. Der Jüngste von ihnen ist gerade einmal 10 Jahre alt. Durch das Feuer, das durch einen leckenden Gaszylinder ausbrach, wurde fast ein Viertel seiner Hautoberfläche verbrannt. Auch die anderen minderjährigen Jungen haben zum Teil schwere Verbrennungen erlitten.
In Indien gibt es zwar nationale Gesetze, die die Kinderarbeit unter 14 Jahren verbieten, diese lassen aber Ausnahmen zu 2). Im vorliegenden Fall greift der Juvenile Justice Act. Dieser behandelt die Ausbeutung von jugendlichen Angestellten. Dabei geht es unter anderem um gefährliche Arbeitsbedingungen und unzureichende Bezahlung. In der Vergangenheit hat sich der Juvenile Justice Act als eine Art Lückenfüller für andere Gesetze herausgestellt. Unternehmer, die Kinderarbeiter beschäftigen, können danach mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden 3). Ob diese Sanktionen dann auch wirklich zum Tragen kommen, ist wohl eher fraglich. Der Hotelbesitzer aus Mumbai wurde nach dem Juvenile Justice Act zwar wegen der Beschäftigung Minderjähriger vorgemerkt, weitere Aktionen blieben bis jetzt aber aus. Das Arbeitsministerium würde sich nach genauerer Klärung um den Sachverhalt kümmern.
- Newsartikel aus Times of India, Englisch ↩
- EarthLink-Artikel zu Kinderarbeit in Indien↩
- ILO: Nationale Gesetzesregelungen zur Kinderarbeit in Indien, Englisch – nicht mehr verfügbar↩
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