Die UNO hat Syrien – neben dem Sudan und dem Jemen – auf seine „Liste der Schande“ gesetzt. Einem neuen Bericht der Vereinten Nationen zufolge werden in den kämpferischen Auseinandersetzungen Kinder sowohl durch die syrischen Truppen als auch durch die verbündete Schabiha-Miliz gezielt gefoltert, sexuell missbraucht, rekrutiert und getötet. „Wir haben Kinder gesehen, die gefoltert wurden und die noch die Spuren der Folter tragen. Wir sind wirklich geschockt […] Diese Folterungen von Kindern in Gefangenschaft, Kinder von gerade einmal zehn Jahren, das ist sehr außergewöhnlich, das haben wir woanders wirklich noch nicht gesehen“, so die UNO- Sonderbeauftragte für Kinder und bewaffnete Konflikte Radhika Coomaraswamy. Soldaten berichteten auch von getöteten und verstümmelten Kleinkindern. Coomaraswamy kritisierte die freie Syrische Armee, die ebenfalls Kinder für Hilfsarbeiten an der Front rekrutiert. Neben dem Syrien-Sondergesandten Kofi Annan, der für die Vereinten Nationen und die Arabische Liga in dem Konflikt als Vermittler auftritt, warnt auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon eindringlich vor der zunehmenden Gefährdung der Zivilbevölkerung: „Das Blutvergießen und die Kämpfe müssen sofort aufhören.“
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