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Indien: Aktionen gegen Kinderehen nehmen zu

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Es kommt Bewegung in die Diskussion um Kinderehen in Indien. Nachdem eine 18jährige es geschafft hat, ihre Ehe annulieren zu lassen, erhöht sich auch die innergesellschaftliche Aufmerksamkeit diesem Thema gegenüber. Laxmi Sarjora sollte vor einigen Woche zu ihrem Ehemann ziehen, um Kinder zu bekommen. Sie weigerte sich und konnte sich gegen den massiven Druck durch Eltern und Schwiegereltern und mit Unterstützung eines Sozialarbeiters vor Gericht durchsetzen. Dies stellt einen Präzendenzfall in Indien dar. Sozialarbeiter Kriti Bharti, der sich mit seiner Organisation Sarathi Trust seit Jahren gegen Kinderehen einsetzt: „Meine Mandantin hat erst vor Kurzem erfahren, dass sie eigentlich seit 17 Jahren verheiratet ist. Das wollte sie so nicht hinnehmen. So viel ich weiss, ist das die erste Kinderehe, die offiziell annulliert wurde. Ich hoffe, es werden von nun an viele mehr sein.“. Mittlerweile gibt es immer mehr Kampagnen und Aktionen gegen Kinderehen in Indien. Die Bezirksleitung von Bharatpur hat durch eine einfache behördliche Anordnung vergangenen Monat die Zahl von Kinderehen erheblich reduzieren können. So wurden Druckereien angewiesen, die Geburtsdaten der Brautleute sowie einen Slogan gegen Kinderehen verpflichtend auf die Einladungskarten zu drucken. Dadurch wurde es den Behörden durch Kontrollen der Druckereien ermöglicht, die Daten der betroffenen Mädchen einzusehen um vor dem Hochzeitstermin einschreiten zu können, außerdem wurde die öffentliche und innerfamiliäre Aufmerksamkeit auf die Problematik gelenkt. Gaurav Goyal, Bezirksleiter der Aktion: „Es gibt Fälle, in denen Familienangehörige die Einladung abgesagt haben, wenn sie sahen, dass die Braut minderjährig war. Und dies allein aufgrund der Verpflichtung, auf den Einladungskarten einen Altersnachweis zu erbringen.“  Eine weitere Kampagne geht drastischer vor: „Kauf ein Mädchen“ – „Girl Store“, so wirbt eine Internetseite mit „100% echten Mädchen, jung, unschuldig, zu haben. Mach die aufregende Erfahrung, ein Mädchen zu kaufen.“ Gesponsort wird die Aktion durch us-amerikanische und indische Organisationen.“ Hier kann man tatsächlich durch einen Katalog mit jungen Mädchen surfen. Allerdings mit der Aufforderung, ihnen Schuluniformen, Unterrichtsmaterialien oder Schultaschen zu kaufen. Die sexuelle Anspielung und das bewusst eingesetzte Medium Internet sind unübersehbar und möglicherweise kontrovers zu bewerten. Dennoch verteidigen sich die Kampagnenbetreiber: “Wir wollten absichtlich provokativ sein. Aber wir meinen es gut. Wir wollen niemanden schockieren, oder besser gesagt, wir schockieren, um dazu zu bewegen, gut zu handeln.“, so Sheetal Mehta, ausführender Direktor des Projekts.

Link zum Artikel zur Eheannulierung

Link zum Artikel (Hochzeitseinladungen), englisch

Link zum Artikel zur „Buy a girl“-Kampagne (englisch)

 




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