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Gesetzesentwurf zu Kinderarbeit in Bolivien

Die Kinderrechtsorganisation EuropaNats macht am diesjährigen Internationalen Tag der arbeitenden Kinder auf einen Ende 2010 in Bolivien formulierten Gesetzesvorschlag aufmerksam. Bolivianische Mädchen und Jungen wollen offiziell arbeiten dürfen, aber nur unter guten Konditionen und mit paralleler Schulausbildung. Arbeitende Kinder haben dazu einen Gesetzesentwurf vorgelegt, in dem sie ihren Standpunkt vertreten. Sie wollen ohne Diskriminierung mit den gleichen Rechten und dem gleichen Gehalt wie ihre erwachsenen Arbeitskollegen arbeiten dürfen – und sie wollen weiterhin die Schule besuchen.

Der 18-jährige Ernesto Copa Cruz, Sprecher der Union arbeitender Kinder und Jugendlicher (UNATSBO), sagt: „Die Arbeitsgesetzgebung regelt bisher nur die Erwerbstätigkeit von Jugendlichen ab 14 Jahren. Es ist dringend nötig, sich auch um den Schutz der jüngeren arbeitenden Kinder zu kümmern“. In Bolivien gehen laut Schätzungen von UNICEF etwa ein Drittel der Kinder einer Arbeit nach. Durch einen Mehrschichtbetrieb können die Kinder aber meist auch noch zur Schule gehen. Die Tendenz der wirtschaftlich aktiven Kinder und Jugendlichen ist in den letzten Jahren weiterhin steigend.

Mit Hilfe von „Save the children“ und „terre des hommes“ organisierte UNATSBO Umfragen und Treffen für arbeitende Kinder, um deren Vorschläge in einem Gesetzesentwurf einzuarbeiten. Dieser Gesetzesvorschlag war erst durch die neue Verfassung Boliviens (Anfang 2009), die kein generelles Kinderarbeitsverbot mehr beinhaltet, möglich. Während die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) seit Jahren Kinderarbeit weltweit komplett verbieten will, würde ein Verbot laut Gesetzesbefürwortern nur die Situation der arbeitenden Kindern verschlechtern. Durch die Anerkennung der Kinderarbeit sollen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Dazu kommt, dass in Bolivien oftmals Rechte, wie beispielsweise der Schulbesuch, für die Kinder nur im Zusammenhang mit Arbeit zu realisieren sind.

Der bolivianische Präsident Evo Morales und sein Kabinett haben sich bisher zu dem Gesetzesvorschlag noch nicht geäußert. Sie sind teilweise von internationaler Unterstützung abhängig und sehen diese mit der Anerkennung von Kinderarbeit gefährdet.

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Link zur Pressemitteilung von EuropaNats




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2 Gedanken zu „Gesetzesentwurf zu Kinderarbeit in Bolivien“

  1. Je vous remercie de ce travail de publication des messages qui protègent les droits des enfants. Je suis un coordinateur d’une ONG locale de droit congolais qui milite pour la protection de l’environnement et des enfants mineurs. La situation des enfants dans un pays déchiré par des guerres en répétitions depuis 1996 jusqu’à 2006, les effets restent encore. La situation des orphelins des guerres dans la région de l’Est et surtout au Sud Kivu et au Nord Kivu reste précaire. Les enfants des familles pauvres n’ont pas l’accès a l’éducation vu l’abandon de l’éducation par l’Etat Congolais laissant la charge aux parents de payer les frais pour la scolarisation de leurs enfants. Ceux des familles pauvres, les orphelins se retrouvent dans le rue, terrifier par des travaux lourds, exploitations sexuelles et autres maux qui dégradent le tissu sociale. Notre volonté est d’ouvrir un site web pour publier des images et messages, toutes les situations relatives aux enfants congolais de cette province, plaque tournante des toutes les guerres qu’a connu la RD Congo. En publiant ces informations, peut être nous pouvons accéder aux financements des nos projets de scolarisation et de construction des écoles en faveur de ces enfants. Je suis très contant de découvrir votre site de vous écrire, surtout, j’ai vu la photo de NIKOLETTA a qui j’ai écrit plusieurs fois.
    Nous vous encourageons dans ce travail et vous demandons de nous écrire chaque fois et surtout nous chercher des bailleurs des fonds.
    Votre correspondant MPARANYI Philippe
    Coordinateur d’ACTION LE VERT.

  2. Aus dem Wortlaut der Pressemitteilung von EuropaNats vom 9. Dezember 2011: „Ein Mindestalter für die Aufnahme von Arbeit wird abgelehnt. … Die Behörden werden aufgefordert, die Kinder nicht zuletzt vor körperlich
    BESONDERS schweren Tätigkeiten .. zu schützen und diese zu unterbinden.“
    Also sollen sie nicht vor schweren Tätigkeiten geschützt werden, nur vor besonders schweren.
    Dabei ist wichtig, zu wissen, dass unter den Kindern und Jugendlichen, die diesen Gesetzesentwurf ins Leben gerufen haben, viele sind, die im Bergbau arbeiten.
    Gibt es (für Menschen jeden Alters) überhaupt schwerere Arbeit??

    Was zudem auffällt: in dem Gesetzentwurf ist anscheinend ebenfalls keine HÖCHSTtages- bzw. Wochenstundenzahl enthalten.

    Gleich im anschließenden Artikel auf dieser Webseite wird beschrieben, WIE gesundheitsschädlich die Arbeit unter Tage ist! Über ein Mindestarbeitsalter können deshalb nicht Minderjährige, sondern müssen MedizinerInnen entscheiden. 1/3 der bolivianischen Kinder arbeitet, ein Teil davon hat diesen Gesetzentwurf erarbeitet und gefährdet meiner Ansicht nach genau damit den sowieso schon ungenügenden Schutz der übrigen 2/3 …
    (Großschreibung von mir).
    Barbara Wimmel, Freiburg

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