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Afghanistan: Kinder werden von Eltern in Zwangsarbeit verkauft

Die verheerende Armut in vielen Teilen Afghanistans zwingt viele arme Familien dazu ihre Kinder zu verkaufen, um sich und den Rest der Familie weiter ernähren zu können. Das berichtet eine afghanische Nachrichtenagentur.

Menschenrechtsbehörden berichten außerdem, dass vor allem in der nördlichen Jawzjan Provinz, eine der am wenigsten entwickelten Regionen Afghanistans, viele Eltern ihre Kinder verkaufen müssten.

Das internationale Save the Children Bündnis dessen Ziel es ist Kinderarbeit weltweit abzuschaffen, gab in einem Bericht im Jahr 2010 bekannt, dass 28% aller Kinder zwischen 5 und 15 in der Provinz Jawzjan von ihren Eltern verkauft wurden.

Wie zum Beispiel auch der kleine Farid, der erst vier Jahre alt ist. Er wurde vor acht Monaten an einen Verwandten verkauft, nachdem sein eigener Vater gestorben war. Seine Mutter, die daraufhin wieder heiratete erhielt 12.000 Afghanis (206 Euro) für ihren Sohn. Sie ging davon aus, dass er für den Verwandten arbeiten würde.
Momentan liegt Farid im Kinderkrankenhaus in Jawzjan. Es hat schwere Verbrennungen an Armen und Beinen.
Der Direktor des Krankenhauses Dr. Khalil Hidari berichtet, dass die Verbrennungen stark geschwollen und infiziert waren, als Farid vor einer Woche ins Krankenhaus gebracht wurde. Zudem litt er unter Unterernährung und war generell bei sehr schlechter Gesundheit.
Farids Großmutter erklärte dem Radiosender, dass die Familie nicht für den schlechten Gesundheitszustand und die die Verletzungen verantwortlich sei. Der Junge habe sich die Verbrennungen zugezogen, als er versehentlich eine Plastiktüte angezündet hatte.  
Doch die Ärzte im Krankenhaus sind dieser Erklärung gegenüber skeptisch und gehen eher davon aus, dass jemand Farid töten wollte, weil er nicht mehr nützlich war, oder nicht länger ernährt werden konnte.

Obwohl Afghanistan die UN-Konvention für Kinderrechte unterschrieben hatte, gibt es immer mehr Kinderarbeit im Land. Einen großen Anteil machen hierbei die Kinder aus, die von ihren Eltern in Zwangsarbeit oder Prostitution verkauft werden. Viele der Kinder, die teilweise sogar jünger als drei Jahre alt sind, sind überarbeitet und leiden an Unterernährung und Krankheiten.  
Die afghanische Regierung, die den Verkauf und Handel von Kindern gemäß der UN-Konvention dringend stoppen sollte, ist scheinbar nicht in der Lage dazu.

Die Regierung in Kabul wurde schon mehrmals von der ILO aufgefordert die Bemühungen gegen den ansteigenden Menschenhandel im Land zu verstärken.

(siehe Artikel vom 25. Juli 2011)

 

Link zum Artikel (Englisch):




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