In der letzten Woche wurden zwei Siebzehnjährige in Oklahoma von einer landwirtschaftlichen Maschine schwer verletzt. Die Teenager, welche auf der Farm arbeiteten, mussten aus einer sogenannten Getreideförderschnecke herausgeschnitten werden und wurden mit schweren Beinverletzungen in ein nahe gelegenes Krankenhaus geflogen.
Seit letztem Jahr liegt dem Weißen Haus ein Gesetzesentwurf des Arbeitsministeriums über neue Kinderarbeitsrichtlinien vor. Obwohl die genauen Inhalte des Entwurfs noch nicht präsentiert wurden, soll ein Hauptaugenmerk auf dem Verbot von gefährlichen Arbeiten für Minderjährige liegen. Experten sind der Meinung, dass die neuen Gesetze den Unfall der Siebzehnjährigen hätten verhindern können, wenn sie schon Gültigkeit besäßen. Der Gesetzesentwurf liegt seit 9 Monaten im Weißen Haus vor und wurde bisher nicht vollständig eingesehen. Das ist eine überdurchschnittlich lange Zeit. Normalerweise werden Gesetzesentwürfe innerhalb von 90 Tagen durchgesehen bevor sie zur Abstimmung zugelassen werden.
Nun haben 25 Experten aus den Bereichen Gesundheitswesen und Arbeitsschutz einen Brief an den Vorsitzenden der zuständigen Abteilung, Cass Sunstein, gesandt, mit der Bitte, den Gesetzesentwurf möglichst schnell weiterzuleiten. In dem Brief wurde eindringlich auf die jüngsten Vorfälle Bezug genommen und nochmals erklärt, dass die neuen Gesetze dringend notwendig seien, um Verletzungen von Minderjährigen in der Landwirtschaft entgegenzuwirken. Bereits vor einigen Wochen wurden zwei vierzehnjährige Mädchen durch einen Stromschlag einer Bewässerungsanlage für Felder getötet. Zwei weitere wurden schwer verletzt.
In den USA gibt es generell zwei verschiedene Arten von Arbeitsschutz für Minderjährige. Einmal für den landwirtschaftlichen Bereich und einmal für alle anderen Bereiche. Justin Feldman, Mitglied der Non-Profit-Organisation Public Citizen in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit, ist der Meinung, dass die Arbeitschutzgesetze im Bereich Landwirtschaft, total veraltet sind. Tatsächlich wurden sie vor 40 Jahren das letzte Mal erneuert. Umso dringender müssten die neuen Regelungen in Kraft treten.
