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Tansania: UNICEF fordert die Länder in Subsahara-Afrika auf, die Maßnahmen zum Schutz von Kindern zu verstärken

UNICEF hat die Regierungen im subsaharischen Afrika dazu aufgefordert,  Unterstützungsmechanismen für Familien und Gemeinschaften zu verstärken um Kinder zu schützen und Familien zu stärken. In der Region sind ungefähr 50 Millionen Kinder Halb- oder Vollweisen, fast 15 Millionen davon haben ihre Eltern/ einen Elternteil wegen Aids verloren. Laut UNICEF arbeiten in der Region ein Drittel aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in den schlimmsten Formen von Kinderarbeit. Viele dieser Kinder sind Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt, besonders diejenigen, die auf der Straße leben und keinen erwachsenen Ansprechpartner haben.

UNICEF Geschäftsführer Anthony Lake sieht die Gründe für die hohe Zahl der Kinderarbeiter in der vorherrschenden Armut, gewalttätigen Konflikten, HIV/Aids und dem fortschreitenden Klimawandel, wodurch die Kinder gezwungen sind, auf der Straße zu arbeiten und zu leben. Allerdings betont er, dass die Kinder auch in anderen, weniger offensichtlichen, Formen ausgebeutet werden, wie etwa in der Landwirtschaft, in Haushalten, im Bergbau oder von bewaffneten Gruppierungen.

Die Vorsitzende der afrikanischen Expertengruppe für die Rechte und das Wohlergehen der Kinder, Agnès Kabore Ouattara sagt, dass die auf der Straße lebenden und arbeitenden Kinder nur der öffentlich sichtbare Aspekt weitaus größerer Kinderrechtsverletzungen sind. Wie auch Anthony Lake sieht sie die Gründe für die Straßenkinder in der großen Armut und politischen Krisen, aber auch in der demographischen Entwicklung der Länder, der Migration in die Städte und mangelnde Akzeptanz oder Gewalt zu Hause. Folglich kann das Wohlergehen der Kinder durch eine Stärkung der positiven Rolle von Familie und Gemeinschaft gefördert und geschützt werden. Somit sollten benachteiligte ländliche Regionen von den Regierungen unterstützt werden, um Ungleichheiten zwischen den Regionen und Einkommensgruppen zu verringern und Diskriminierung zwischen verschiedenen Ethnien oder Geschlechtern zu verhindern.

Während der letzten Jahre haben einige subsaharische Länder wichtige Fortschritte bei der Umsetzung der Kinderrechte gemacht. Beispielsweise haben viele Länder soziale Schutzmechanismen eingeführt, wie etwa Bargeldüberweisungen für bedürftige Familien, um Kinder vor ausbeuterischer Arbeit zu bewahren.

In Tansania hilft UNICEF der Regierung, das Gesetz für Kinder aus dem Jahre 2009 in die Praxis umzusetzen. Dafür werden die Rollen und Tätigkeitsbereiche der Sozialarbeiter, Polizei, Erzieher und regionaler Regierungsbeamter genau definiert und festgelegt. Eine Studie über Gewalt an Kindern soll in den nächsten Wochen vorgelegt werden und eine Expertengruppe unter der Führung des Ministeriums für Gemeindeentwicklung, Geschlechterpolitik und Kinder entwickelt einen nationalen Reaktionsplan mit dem Ziel einerseits Gewalt gegen Kinder zu verhindern, andererseits in aktuellen Fällen zu reagieren. In einigen Regierungsbezirken arbeiten Polizei, Lehrer, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Bereich Gesundheit, Beamte und Mitarbeiter des Sozialamtes mit Hilfe von UNICEF schon sehr eng zusammen, um auf Fälle von Kindesmissbrauch zu reagieren. Durch diese lokale Zusammenarbeit, die sowohl von der Abteilung für Sozialhilfe, dem Büro des Premierministers und die regionalen sowie lokalen Regierungen unterstützt wird, ist schnelles und effektives Handeln garantiert. Die Hoffnung besteht in Tansania, dass diese Ansätze sowohl die Gründe für Kinderarbeit und Ausbeutung zunichte machen, als auch das Phänomen der Kinderarbeit selbst bekämpfen.

Link zum Artikel (englisch) (nicht mehr aufrufbar)




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