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Mexiko: Mehr als 1000 Menschen bei Razzia gegen Sexhandel verhaftet

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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In Ciudad Juarez konnte die Polizei in einer Operation gegen Menschenhandel und Prostitution mehr als 1000 Personen festnehmen. Laut offiziellen Stellen wurden dabei 20 Minderjährige gerettet. Die Hausdurchsuchungen waren Teil des AMBER Programms, das darauf abzielt, verschwundene Kinder wieder zu finden. Polizeibeamte hatten 24 Bars, drei Hotels und zwei Pensionen in der Innenstadt von Ciudad Juarez, das durch den Rio Grande von El Paso in Texas getrennt ist, durchsucht. Das Ergebnis dieser Razzien: 20 Kinder konnten gerettet werden, 500 Männer und 530 Frauen wurden unter dem Verdacht auf Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung verhaftet. Die Verdächtigen wurden in das Büro des Generalstaatsanwaltes der Region Chihuahua gebracht, der die Untersuchung leitet.

Das AMBER Programm besteht aus einem Netzwerk mit dem Ziel vermisste Kinder zu orten, in dem Polizei, Staatsanwälte, Nicht-Regierungsorganisationen, Bürger, und die Medien miteinander verbunden sind. Das Programm wurde in den USA entwickelt und von Mexiko übernommen, da es sehr gut geeignet ist, verschwundene Kinder zu finden.

Ciudad Juarez, einen Stadt mit über 1,2 Millionen Einwohnern, wird als die mexikanische Hauptstadt der Morde bezeichnet. Schon zu Beginn der 90er Jahre erlangte die Stadt traurige Berühmtheit, da junge Frauen spurlos verschwanden. Seit 1993 wurden in Ciudad Juarez mehr als 500 Frauen ermordet, die meisten Fälle wurden jedoch nie aufgeklärt. Meist stammten die Frauen aus armen Familien, die aus verschiedenen Regionen Mexikos nach Ciudad Juarez gekommen waren, um in dort ansässigen Fabriken Geld zu verdienen. Die Behörden können bis heute nicht sagen, wer die Morde begangen hat, aber Spekulationen über die Beteiligung von Serienmördern, organisiertem Verbrechen, Menschenhändlern, Drogendealern und Pornographieschmugglern an den Morden machen die Runde. Seit Jahren wird die Stadt immer mehr zum Schauplatz gewalttätiger Verbrechen, die mit dem Drogenhandel verbunden sind. Von 2007 bis 2008 hat sich die Anzahl der Morde von 310 auf 1 607 mehr als verdreifacht. Im Jahr 2009 stieg sie erneut an, auf 2 754, und 2010 verzeichnet 3 100 Morde, so viele wie nie zuvor. Auch dieses Jahr wurden schon über 1000 Menschen in Ciudad Juarez getötet.

Die vielen Toten scheinen durch einen lokalen Drogenkrieg zwischen zwei Kartellen, dem Juarez und dem Sinaloa Kartell, bedingt. Obwohl fast 10 000 Soldaten und Polizeibeamte in die Stadt verlegt worden, konnte der Gewalt bisher kein Einhalt geboten werden. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Link zum Artikel nicht mehr abufbar – 09.01.14



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