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Gegen US-amerikanischen Veranstalter von Angelreisen im Amazonas wird wegen Angebots von Sextourismus ermittelt

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Die Kriminalpolizei in Brasilien und den USA hat Ermittlungen gegen den amerikanischen Reiseveranstalter Wet-A-Line aufgenommen, der bis 2009 Angelreisen in den Amazonas organisierte.  Der Vorwurf lautet auf Organisation und Durchführung von Sextourismus mit minderjährigen einheimischen Mädchen. Außerdem haben vier brasilianische Frauen gegen den ehemaligen Betreiber des Reiseveranstalters, Richard W. Schair, bei einem Bundesgericht in Gainesville, Georgia, geklagt. Unterstützt werden die Frauen von der Menschenrechtsgruppe Equality Now und einer Anwaltskanzlei in Georgia. Die Frauen behaupten, dass Schair einheimische Mädchen für sein Boot, die Amazon Santana, angeworben hätte, indem er ihnen versprach, sie könnten auf dem Boot Geld verdienen. Nachdem die Mädchen an Bord gegangen waren, wurde sie jedoch zum Einnehmen von Alkohol und Drogen genötigt und anschließend zu sexuellen Handlungen mit den anwesenden Touristen gezwungen. Zu der Zeit, in der die Taten vermeintlich stattfanden, waren die  Frauen zwischen 12 und 17 Jahre alt. Schair leugnet die Taten und hat vor einiger Zeit behauptet, ein Konkurrent wolle ihn ruinieren.

Letzte Woche, am 7. Juli, reichte der Angeklagte Schair nun ein Gesuch auf die Aussetzung des Gerichtsverfahrens ein, da die kriminalpolizeilichen Untersuchungen in Brasilien und den USA noch andauern.

Seit 2008 untersucht die brasilianische Polizei unter anderem Anschuldigungen, dass Schair und fünf brasilianische Männer Minderjährige vergewaltigt und bestochen haben sollen. Laut des Ministeriums für Frauenrechte gibt es 15 anonyme Klägerinnen, alles einheimische Frauen und Mädchen.

Der Fall ist der erste seiner Art, da vermeintliche Opfer des Handels mit Sexsklaven das US-amerikanische Gesetz zum Schutz von Menschenhandelsopfern (U.S. Trafficking Victims Protection Act) heranziehen, um eine Entschädigung zu fordern. Die Equality Now Direktorin, Taina Bien-Aime, erhofft sich von dem Fall, dass eine klare Botschaft an alle Sex-Tourenveranstalter geht. Ab jetzt können Opfer des Sexsklavenhandels auf der ganzen Welt unter US-amerikanischem Recht diejenigen auf Schadensersatz verklagen, die sie ausnützen.

Link zum Artikel – Forbes (Link nicht mehr abrufbar – 24.11.2014)

Link zum Artikel – Bloomberg (englisch)




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