Am 10. Juni publizierte das im Rahmen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) tätige Internationale Programm zur Beseitigung der Kinderarbeit (International Programme on the Elimination of Child Labour, IPEC) einen neuen Bericht bezüglich Kindern, welche in gefährlichen Berufen tätig sind. Das Dokument „Children in hazardous work: What we know, What we need to do“ berichtet, dass 115 Mio. Kinder (also 53% der weltweit beruflich tätigen Kinder) in gefährlichen Berufen arbeiten.
Solche Kinder sind in jedem Wirtschaftssektor präsent: sie sind in der Landwirtschaft und in der Fischerei tätig, führen Bauarbeiten durch, sind in den Haushalten und auf den Straßen zu finden, werden in den Bergwerken angestellt, erbringen unterschiedliche Dienstleistungen und arbeiten in dem industriellen Bereich. Oft benutzen die jungen Angestellten bei ihren Tätigkeiten scharfes Werkzeug oder schädliche Chemikalien. So kommt es zu Verletzungen, Vergiftungen und Infektionen. In dieser Hinsicht stellte der Bericht fest, dass Kinder und Jugendliche sich bei der Ausführung von gefährlichen Tätigkeiten deutlich häufiger als Erwachsene verletzen.
Obwohl die Zahl der arbeitenden Kinder im Alter von fünf bis vierzehn in den Jahren 2004-2008 um 31% gefallen ist, hat sich gleichzeitig die Anzahl der beruflich Tätigen zwischen 15 und 17 Jahren um 20% vergrößert. In dieser Altersgruppe arbeiten zweimal mehr Jungen als Mädchen, folgt aus dem Dokument.
Da sich die Vereinten Nationen im Jahr 2006 zum Ziel gestellt haben, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2016 zu beseitigen, sind die Erkenntnisse des Berichts ein Hinweis darauf, was zum Erreichen dieses Zieles in diesem Bereich noch geschehen muss. Das Dokument schlägt Lösungen auf der Regierungs-, Arbeitgeber-, Gewerkschaft- und Gemeindeebene vor. Die hohe Zahl der Länder (nämlich 173), welche das „Übereinkommen über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit“ (ILO-Konvention Nr. 182) aus dem Jahre 1999 ratifiziert haben, lässt hoffen, dass Kinderarbeit bald aus den gefährlichen Berufen verschwindet.