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Indien: Tag gegen Kinderarbeit

Mit Demonstrationen in vielen Städten des Landes beging Indien am 30.04 den nationalen Tag gegen Kinderarbeit. Die Kundgebungen wurden durch indische NGOs, die sich gegen Kinderarbeit im Land einsetzen, durchgeführt und bezweckten das gesellschaftliche Bewusstsein für die ausbeuterische Kinderarbeit zu erhöhen. Obwohl die Arbeit der Kinder unter 14 in einer Reihe von gefährlichen Berufen im Gesetz zur Kinderarbeit (Child Labour Prohibition & Regulation Act) von 1986 verboten wurde, sind zurzeit laut offiziellen Schätzungen weiterhin 12,6 Millionen Kinder in der Landwirtschaft, im Haushalt, in den Gasthäusern und Fabriken tätig. Da die Schätzungen der Regierung keine Kinder zwischen 15 und 18 umfassen, schätzen unabhängige Organisationen  die tatsächliche Zahl der arbeitenden Kinder auf 60 Millionen. Anlässlich des Tages gegen Kinderarbeit berichteten die unterschiedlichen Regionen Indiens über der Lage der einheimischen Kinder. Der südindische Bundesstaat Karnataka veröffentlichte eine Studie aus der hervorgeht, dass die Zahl der in der Region arbeitenden Kinder von 1 270 000 (in den Jahren 1993-94) auf 286 000 (in den Jahren 2010-2011) gefallen sei. Der Arbeitsminister Bache Gowda erklärte, diese Verbesserung sei der Duchsetzung des Gesetzes zur Kinderarbeit aus dem Jahre 1986 und dem Staatskinderarbeitsprojekt zu verdanken.

Um Kinderarbeit aktiver bekämpfen zu können, gründeten die Behörden in Patna (Bundesstaat Bihar) die erste regionale Kinderarbeitskommission landesweit. Die Aufgabe der Institution ist die Bekämpfung der Kinderarbeit in der Region u.a. durch Einsatz einer Gruppe, die unerwartete Inspektionen in den Betrieben durchführen wird.

Gleichzeitig publizierte die NGO Save the Children die Ergebnisse ihrer neusten Studie über Straßenkinder in Delhi. Aus der Befragung, die beinahe 51 000 Kinder umfasste, geht hervor, dass jedes fünfte Straßenkind (20.3%) in der indischen Hauptstadt vom Müllsammeln lebt und dass ungefähr 15% der Kinder als Straßenverkäufer arbeiten. Die gleiche Anzahl lebt vom Betteln, während 12% in kleinen Werkstätten arbeiten. Über 6% der Kinder sind in Restaurants und Hotels tätig und 1% ist bei der Produktion eingestellt. Die befragten Kinder wurden in drei Kategorien eingeteilt: die Kinder, die alleine auf der Straße leben, solche die zwar auf der Straße leben, aber ihre Familie regelmäßig besuchen und die, welche auf der Straße zusammen mit ihrer Verwandten wohnten. Laut dem Bericht sind arbeitende Straßenkinder Ausbeutung und Missbrauch besonders stark ausgesetzt. Oft werden sie von ihren Arbeitgebern gezwungen, stundenlang in gefährlichen Bedingungen für niedrige Löhne zu arbeiten. Häufig werden sie Opfer sexuellen Missbrauchs.

Link zum 1. Artikel (englisch)

Link zum 2. Artikel (englisch)

Link zum 3. Artikel (englisch)

 




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