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Orthodoxe Klöster in Russland beuten Kinder aus

In Russland wird aktuell der Skandal um das Kinderobdach im St. Bogolubsky Kloster in der Nähe von Moskau diskutiert. Nachdem dort ein paar Novizinnen (minderjährige Nonnen) entlaufen sind, wurden der breiten Öffentlichkeit Tatsachen über die Misshandlung von Kindern und ausbeuterischer Kinderarbeit im Kloster bekannt. Die entlaufenden Kinder haben bei der Polizei Informationen über die Behandlungen angegeben. Die Mädchen wurden im Alter von 7 bis 17 Jahren verpflichtet, im Sommer auf den landwirtschaftlichen Betrieben zu arbeiten (von morgens 6.00 Uhr bis abends 20.00 Uhr). Es wurden nur zwei halbstündig Pausen für das Essen erlaubt. Für Ungehorsame gibt es sehr strenge Strafen, wie Prügel, Isolationshaft in einer Mönchszelle und „Fasten“, mit dem man bis zu 12 Tage lang bestraft werden kann. In dieser Zeit bekommt man nur Wasser und trockenes Brot zum Essen. Im Winter sind die Kinder verpflichtet, Hilfsarbeiten im Kloster zu leisten. Das Kloster ist ein Ort der freiwilligen Entsagung für erwachsene Person, die auf religiösen Gründen beruht. Im Gegensatz dazu ist der Verbleib im Kloster für die unreife Kinderpsyche gefährlich.
Die Kinder sind gezwungen, an den Prinzipien der strengen Hochachtung der übergeordneten Leitung festzuhalten und die demokratischen Formen der Beziehungen zwischen den Menschen zu verurteilen. Bei den Kindern entwickeln sich dadurch psychische Probleme. Es wird ein höchst instabiles Selbstwertgefühl sowie Angst und Feindseligkeit zu allem, was sich außerhalb der Mauern des Klosters befindet, erzeugt: Kunst, Medien, der technologische Fortschritt sowie Wissenschaft und Kultur. In der Regel geben fanatisch glaubende Eltern ihre Kinder in die Klöster. Manchmal kommen Kinder auch mit ihren Müttern, die aus verschiedensten Gründen im Kloster Schutz suchen. Manchmal geraten hierher aber auch obdachlose Kinder und Waisen. Die körperliche Bestrafung, die Einschränkung des Essens und des Schlafens, die Verpflichtung zur Arbeit sowie öffentliche Selbsterniedrigung und Buße sind ganz legitim in der Klostertradition. Die Situation im St.-Bogoljubski Kloster ist ziemlich typisch für die orthodoxen Klöster in der gesamten ehemaligen Sowjetunion. Doch nach historischer Tradition bleiben alle ähnlichen Verletzungen der Menschenrechte innerhalb der Mauern des Klosters und fallen nicht unter die Augen der Öffentlichkeit. Dies ist möglich, weil zum einen die Kirche vom Staat abgetrennt ist und die staatlichen Institutionen die Situation in den Klöstern nicht beeinflussen und kontrollieren können. Zum anderen bemüht sich die Bevölkerung, traditionell nicht zu kritisieren und zu verurteilen, was an den «heiligen Orten» passiert. Dennoch wird diese Art Kloster in der russischen Presse oft als „Priester-Konzentrationslager“ bezeichnet. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Artikel nicht mehr abrufbar – 09.01.14



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