Vom 10.-11. Mai fand in Den Haag die von der niederländischen Regierung und der ILO gemeinsam organisierte Konferenz mit dem Titel „Toward a World without Child Labour – Mapping the Road to 2016“ statt. Mehr als 400 Vertreter aus 80 veschiedenen Ländern nahmen an der Konferenz teil. Dies beinhaltete Regierungsbeamte aus Bangladesch, Brasilien, Südafrika, Indien und den Niederlanden, Vertreter von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen, NGOs und internationale Organisationen. Die Niederlande hatten bereits in der Vergangenheit Konferenzen dieser Art organisiert, unter anderem die Konferenz von 1997, welche in der Verabschiedung der ILO-Konvention Nr. 182 endete, die die schlimmsten Formen von Kinderarbeit verbietet. Diese Konvention wurde von 171 der 183 ILO-Mitgliedsstaaten unterschrieben.
Im Jahr 2006 setzte sich die ILO das ergeizige Ziel, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit bis 2016 auszulöschen. Die Konferenz von letzter Woche sollte noch einmal sicherstellen, daß dieses Ziel bei Industrie- und Entwicklungsländern weiterhin ganz oben auf der Agenda bleibt. Aktuelle Berichte bestätigen, daß die Bemühungen diesbezüglich weniger geworden sind. Obwohl es in Lateinamerika, Asien und der Pazifik-Region weniger arbeitende Kinder gibt, steigen die Zahlen für Afrika stetig an, insbesondere Subsahara-Afrika. Im Falle Afrikas handelt es sich um eine direkte Folge der zunehmenden AIDS-HIV-Fälle, welche einen Anstieg der Zahl der Waisenkinder zufolge hatte. Aufgrund der globalen Wirtschaftskrise wird befürchtet, daß die Anstrengungen gegen Kinderarbeit weiter abnehmen könnten. Mit der in der Konferenz erarbeitenden „Roadmap to 2016“ hofft man die eingeschlafenen Bemühungen nun wiederzubeleben. Link zum Artikel auf Englisch
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