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Hausarbeit auf Kosten der Bildung

Dimple Yadav erscheint auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches 11-jähriges Mädchen, denn sie geht zur Schule. Schaut man sich den Tagesablauf dieses indischen Kindes genauer an, merkt man sehr schnell, das dies nichts mit einer normal-europäischen Kindheit zu tun hat: Aufstehen: 4:30; Geschwister versorgen; Hausarbeit erledigen; Schule; wieder Hausarbeit. Dimples Leben ist exemplarisch für rund 50% der indischen Mädchen. Lange wird sie nicht mehr zur Schule gehen, da ihre Mutter sie bei der Hausarbeit benötigt und das 11-jährige Mädchen ihre arbeitenden Eltern zu Hause ersetzen muss. Die indische Regierung hat nun das Gesetz zum Recht auf Bildung (Right to Education Act) verabschiedet. Mit diesem soll es nun künftig einen freien und obligatorischen Schulbesuch für alle indischen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren geben. Bildung wird somit zu einem fundamentalen Recht. Laut Premierminister Singh war dies aber erst der Anfang. Dringend notwendige Modernisierungen und ein Ausbau der Infrastruktur und des Lehrpersonals sollen folgen. Für Dimple wird es dennoch zu keiner Veränderung kommen,…
…denn Hausarbeit und landwirtschaftliche Arbeit zählen laut indischem Gesetz nicht als Kinderarbeit. Außerdem bietet das Gesetz keinen Schutz vor dem größten Problem: Das vorzeitige Herausnehmen der Kinder aus der Schule durch die arbeitenden Eltern um zu Hause zu arbeiten. Heutzutage gehen zwar mehr indische Kinder zur Schule, aber gleichzeitig ist auch die Abbruchsrate gestiegen. Viele Kinder beenden nicht einmal die Grundschule. Haushalt auf Kosten der Bildung. Nur wenn die indische Regierung noch einige Präzisierungen zu dem Gesetz beschließt, nützt das Gesetz denjenigen, für die es bestimmt ist. Link zum Artikel auf Englisch: School Is a Right, But Will Indian Girls Be Able to Go?




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