Nun ist es soweit. CorA, das 2006 gegründete Netzwerk für Unternehmensverantwortung, hat am vergangenen Donnerstag ihren Aktionsplan veröffentlicht. CorA, welche derzeit 41 Nichtregierungsorganisationen umfasst, möchte eine gesellschaftliche Debatte über soziales und ökologisches Handeln des Staates anstoßen. So soll den transnationalen Unternehmen, die im globalen und politischen Wirtschaftsnetz eine tragende Rolle spielen, corporate accountability abverlangt werden.
Die Eckpunkte des Aktionsplans für die Bundesregierung, die den Staat zu einer verantwortlichen, öffentlichen Beschaffung auffordern leiten sich aus einer, im April geschaffenen Rechtsgrundlage ab, die für verantwortungsvolle Handlungen seitens des Staats plädieren. Hiernach sollten staatliche Institutionen nun beim Einkauf ihres Inventars soziale und ökologische Kriterien heranziehen. Eine Änderung der üblichen Praxis ist aber bisweilen weitgehend ausgeblieben. Der öffentlichen Hand stehen laut dem Bericht jährlich rund 360 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese stellt eine immense Nachfragemacht dar und würde bei konsequenter Anwendung der geforderten Kriterien deutlich ins Gewicht fallen. Die Bundesregierung sollte, laut den Anforderungen, die Daten der relevanten Unternehmen bereit stellen und genaue Definitionen der Kriterien für die Beschaffung von Produkten liefern. Diese Kriterien sollen bis zum Jahre 2018 vollständig angewendet werden und der Bundesregierung eine Vorbildfunktion zuschreiben. CorA fordert zudem eine zentrale Servicestelle, um Synergieeffekte zu nutzen und ineffiziente Verwaltungsvorgänge auf Kommunal- und Länderebene auszuschalten. Eine Umsetzung dieser Ziele würde Deutschland auf den Stand vieler EU-Staaten befördern. Die Niederlande beispielsweise setzen diese Kriterien bisweilen schon durch. Verantwortliches Handeln muss auch nicht immer teurer sein. Eine McKinsey Studie aus dem vergangenen Jahr belegt, dass durch die Beschaffung energieeffizienter Geräte Kosten in Millionenhöhe eingespart werden können. Gerd Billen, der Vorstand des verwaltungszentralen Bundesverbandes, sagt der Staat stünde in der Pflicht Transparenz und Nachfrage zu erzeugen. Der Staat habe dabei die Aufgabe menschenwürdige Bedingungen in der Produktionskette bereitzustellen und zu gewährleisten. Vorschläge, wie diese Ziele zu erreichen sind, liegen nun vor. Trotz ausgiebigen und detaillierten Eckpunkten, stehen konkrete und konsequente Handlungen seitens des Staates noch aus. Diesen gilt es nun abzuwarten. Vergleichen Sie als weiterführende Literatur: Die Pressemitteilung vom 11.06.2009 Den Aktionsplan als PDF