Zahlreiche Grabsteine, die auf deutschen Friedhöfen stehen, sind mit Hilfe von Kindern in indischen Steinbrüchen entstanden. Neben der geringen Entlohnung sind die Heranwachsenden der ständigen Gefahr von Unfällen und Krankheiten ausgesetzt. Gibt es keine Möglichkeiten, Friedhöfe ohne Einfluss von Kinderarbeit zu gestalten? Diese Frage versuchen derzeit auch die deutschen Kirchen zu klären. Einfach scheint ihnen dies allerdings nicht zu fallen. In einigen Friedhofsverordnunden ist zwar verankert, dass nur Grabsteine mit Zertifikaten aufgestellt werden sollen, die Umsetzung gestaltet sich aber als schwierig. Ein Lösungsvorschlag seitens der reformierten Kirche ist, ausschließlich zertifizierte Grabsteine zuzulassen – als Nachweis dafür, dass an der Herstellung des Grabsteins kein Kind mitgewirkt hat. Ob und wie diese Auszeichnung letztendlich überprüft werden würde sei dahingestellt. Weiterhin denkbar wäre, statt Grabsteinen vermehrt nur noch kleine Gedenktafeln anzubringen. Immer mehr Städte und Kommunen haben sich in letzter Zeit bereits dazu verpflichtet, keine Waren mehr aus Kinderarbeit anzunehmen. Den größten Einfluss haben allerdings immernoch die Konsumenten. Vielleicht sollten daher die Angehörigen der Verstorbenen die eigenen Bedürfnisse zu Gunsten der Kinder noch einmal überdenken. Dem "Nutznießer" dieser Ware dürfte es schließlich wenig ausmachen, ob sein Name auf einem indischen Granitstein oder auf einer Messingtafel steht.
Kinderarbeit auf deutschen Friedhöfen!
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- von earthlink e.V.
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