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Kriegsversehrte kehren in alte Siedlungen in Norduganda zurück

Seit Ende der 80er Jahre verschleppte die berüchtigte Rebellenarmee LRA fast 65.000 Kinder und Jugendliche, um aus ihnen Soldaten zu machen – eingesetzt in einem blutigen Bürgerkrieg, der, internationalen Hilfsorganisationen zufolge, 1,8 Mio. Menschen zu Flüchtlingen werden ließ. Überlebende berichten von grauenhaften Taten: Kannibalismus, wahlloses Töten, Verstümmelungen, Folter und Massenvergewaltigungen. Joseph Kony, selbsternannter Führer der LRA, entzog sich den Friedensverhandlungen; seit einem Jahr herrscht ein zerbrechlicher Waffenstillstand in Norduganda. Nun kehren die Menschen aus den Sammellagern nach und nach in ihre alten Siedlungen zurück, doch die Dorfgemeinschaft bleibt unvollständig in ihrem sozialen Gefüge und die Rehabilitation erweist sich als schwierig.
Da die LRA nur Greisinnen und einige junge Frauen verschonte, leben nun auf engem Raum stark traumatisierte Menschen: Witwen, Waisen, ehemalige Kindersoldaten und mehrfach vergewaltigte Mädchen. Am schwersten hat es wohl die von den Rebellen verschleppten Mädchen getroffen. Als Sex-Sklavinnen missbraucht, finden sie Jahre später ohne Schulbildung und häufig mit eigenen Kindern an ihrer Seite keinen Halt mehr in ihren Familien, die sie aus Scham verstoßen. An internationalen Hilfsorganisationen mangelt es nicht in Norduganda. Allein im Bezirk Gulu gibt es 88 verschiedene. Doch die hohe Präsenz an ausländischen Einrichtungen bietet nicht die dringend nötige Unterstützung, auf die das Land angewiesen wäre. Norbert Mao, Vorsitzender des Regierungsbezirks Gulu beklagt, dass der Bevölkerung lediglich Konzepte vorgesetzt würden, die sich nicht umsetzen ließen: „Jede Woche kommt irgendeine Delegation, wir unterhalten uns, dann schreiben sie dicke Berichte, versprechen uns Gelder – und wir sehen nie etwas davon.“ Er fordert ein größeres Mitsprache- und bestimmungsrecht. Vielleicht würde dies schon einen kleinen Schritt in Richtung eines normalen Alltags bedeuten. Link zum Artikel




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