Ein ursprünglich vom US-amerikanischen Arbeitsministerium gegründetes Projekt hat nach Jahren sein Ende gefunden. World Vision und ein internationales Befreiungskomitee hatten es sich zur Aufgabe gemacht, 30.600 Kinder in Kenia, Uganda, Ruanda und Äthiopien aus ausbeuterischer Kinderarbeit, bewaffneten Konflikten und HIV-betroffenen Regionen zu befreien und ihnen einen Schulbesuch zu ermöglichen. Yvonne Ferguson, Projektleiterin: „In Uganda konnten wir 8.176 Kinder befreien.“ Darunter auch Onencan, einen heute 18jährigen, der bisher die Hälfte seiner Schultage verpasste, weil er beim Rinderhüten jeden Tag 20 km zurücklegen musste. Kyateka Mondo, ein Beauftragter für Jugend und Kinder im Ministerium für Arbeit und Soziale Entwicklung erklärt, dass aufgrund von HIV und bewaffneten Konflikten Millionen Kinder zu Waisen würden, die gezwungen seien, ihren Lebensunterhalt durch riskante Arbeit zu verdienen: „Kinderarbeit kommt in vielen Teilen des Landes vor, und wir sehen viele Kinder auf Plantagen, in Steinbrüchen, als Dienstmädchen oder Fälle von sexueller Ausbeutung.“ Momentan seien allein in Uganda 1,8 Mio. Kinder zwischen fünf und 17 Jahren beschäftigt. Mondo vermutet aber eine große Dunkelziffer: „Die reale Zahl könnte noch viel höher sein.“ Auch nach Beendigung des Projekts stellt das Problem der Kinderarbeit weiterhin eine große Herausforderung dar. „Kinder aus gefährlichen Arbeitsbedingungen zu befreien ist eher ein Prozess als ein einmaliges Ereignis“, so Ferguson.
Quelle: Artikel des Daily Monitor vom 31. März 2009 (nicht mehr verfügbar)