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Ausbildungsprogramme für afghanische Straßenkinder

In der afghanischen Hauptstadt Kabul leben geschätzte 50.000- 60.000 Kinder auf der Straße. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt, indem sie von Zeitungen bis Plastiktüten alles Vorstellbare verkaufen oder einfach nur Passanten anbetteln. Unter ihnen sind auch viele Kinder, die mit ihrer Familie in Nachbarländer wie Iran oder Pakistan geflüchtet und nun zurückgekehrt sind. Nicht selten sind sie Analphabeten, da sie im Ausland arbeiten mussten, um ihre Existenz zu wahren. Daher sind sie als Rückkehrer in Afghanistan nicht fähig eine Schule zu besuchen und landen oft auf der Straße. Ein von dem UNHCR gefördertes Projekt bringt nun Veränderungen. Die Social Volunteers Foundation holt die Kinder von der Straße und bildet sie in grundlegenden Dingen, wie Lesen und Schreiben aus.
Normalerweise starten die Kinder dort in der zweiten Klasse. Nach ungefähr zwei Jahren Ausbildung hilft ihnen SVF beim Übergang in die fünfte Klasse einer staatlichen Schule. Der Unterricht wird nach dem afghanischen Lehrplan gestaltet. Neben den vermittelten Grundkenntnissen werden auch spezielle Ausbildungen, wie etwa Floristik, Schneidern oder Malerei angeboten. Die Highlights sind Gesangsunterricht und die Kosmetik- bzw. Stylingschule. Das macht den Kindern nicht nur Spaß, sie können damit später auch professionell Geld verdienen, wenn sie beispielsweise für Verlobungen, Hochzeiten oder andere Feste arbeiten. Auch Freizeit- und Erholungsaktivitäten, wie Spiele, Gymnastik, Tischtennis und andere Sportarten kommen nicht zu kurz. Die Ausbildung durch SVF ist kostenlos. Zudem erhalten die Kinder weitere Unterstützungen, wie Schreibmaterialien und Gratis-Transport zum Unterricht. Absolventen bekommen vom Arbeitsminister spezielle Zertifikate. Trotzdem ist die Abbrecherquote sehr hoch, was zum einem daran liegt, dass viele Familien wieder aus Kabul wegziehen, da sie hier keine Arbeit finden. Oftmals ist der Anfahrtsweg für die Kinder dann zu weit, um die Ausbildung fortzusetzen. Bildung und Lebensunterhalt werden auch Themen der internationalen Konferenz am 19. November sein, die gemeinsam von der afghanischen Regierung und UNHCR organisiert wird.

Quelle: Bericht des UNHCR bei Reuters AlertNet (nicht mehr verfügbar)




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