In Simbabwe hat die Hauptstadt Harare den größten Anteil an Kindern im Alter zwischen fünf und siebzehn, die Vollzeit arbeiten und keine Schule besuchen. Pascal Masocha, Projektkoordinator bei der „Coalition Against Child Labour an Abuse in Zimbabwe“ sagt, dass laut einer Studie seiner Organisation der Anteil der Kinderarbeit in der Stadt von knapp 60 Prozent im letzten Jahr auf über 75 Prozent in diesem Jahr stark zugenommen hat. Der Anstieg ist zurückzuführen auf die anhaltenden Probleme mit AIDS, sozioökonomische Nöte sowie dem Zusammenbruch der Familienversorgungssysteme. Die meisten Kinder verkaufen Telefonkarten oder Früchte um Nahrung für ihre arbeitsunfähigen Eltern zu bezahlen zu können. Trotzdem sei eine Vielzahl der Kinder fest entschlossen ihre Schulbildung später wieder aufzunehmen, so Masocha. Seine Organisation hat strategische Partnerschaften zu verschiedenen Ministerien und gesellschaftlichen Gruppen geknüpft um durch Fürsprache und Lobbyismus das Bewusstsein für die Situation zu schärfen. Besonders wichtig ist es Masocha, dass zwischen „child labour“ und „child work“ unterschieden wird und das die Eltern diesen Unterschied verstehen. Nach den Statuten der International Labour Organisation (ILO) ist „child labour“ definiert als Arbeit, die Minderjährige in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung behindert oder ihre Bildung und Zukunftsperspektiven auf dem Arbeitsmarkt einschränkt, während „child work“ die physische und psychische Entwicklung der Kinder fördert.
Quelle: Artikel von Bernama.com (nicht mehr verfgübar)