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Coca Cola profitiert von arbeitenden Kindern auf den Zuckerrohrplantagen in El Salvador

Erneut wird der Getränkehersteller Coca Cola, zu Stellungnahmen gezwungen, inwieweit er bei der Herstellung des umsatzstarken Getränks seinen eigenen arbeitsrechtlichen Verpflichtungen nachkommt, bzw. bis wohin diese greifen. Eine Dokumentation des politischen Journalisten Mark Thomas zeigte am Montag, den 19.11.2007 zu bester Sendezeit um 20 Uhr auf dem britischen TV-Sender Channel 4 verschiedenste fragwürdige Geschäftspraktiken des Getränkeriesen, unter anderem die Beschäftigung von Kindern auf den Zuckerrohrplantagen in El Salvador. Bereits 2004 veröffentlichte Human Rights Watch einen umfangreichen Bericht, der von bis zu 30.000 arbeitenden Kindern auf den Zuckerrohrplantagen ausging. Die Arbeit geht mit einem hohen Verletzungsrisiko einher. Kinder werden oft als Hilfsarbeiter angestellt, da per Gesetz gefährliche Arbeit unter 18 Jahren verboten ist. Mit dem Status als Hilfsarbeiter wird den Kindern das Recht auf medizinische Versorgung bei Arbeitsunfällen verwehrt. Während der Erntemonate können sie keine Schule besuchen, ältere Kinder brechen die Schule oft ganz ab.
Coca Cola konnte für die Missstände nicht direkt zur Verantwortung gezogen werden, da die Firma den Zucker nicht selbst von den Plantagen einkauft, sondern in verarbeiteter Form von der größten Zuckerfabrik des Landes, Central Izalco. Coca Colas eigene Leitprinzipien für Zulieferer begrenzen sich wider besseren Wissens der Wirksamkeit immer noch auf die direkten Zulieferer – in dem Falle auf Izalco. HRW wies damals darauf hin, Coca Cola und die anderen Zucker-Einkäufer sollten ihre Zulieferer veranlassen, die internationalen Kinderschutzbestimmungen auch in deren Verträgen mit den Zuckerplantagen zu berücksichtigen und außerdem deren Einhaltung überprüfen lassen. Diesbezügliche Regelungen lassen sich bisher nicht erkennen. Als Reaktion auf die Anschuldigungen der englischen TV-Dokumentation weist Coca Cola auf der eigenes eingerichteten Website darauf hin, sich in den letzten drei Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder in El Salvador eingesetzt zu haben. Doch es bleibt bei plakativen Aussagen. Immerhin müssten 9000 der betroffenen Kinder nun nicht mehr auf den Plantagen ihre Gesundheit ruinieren. Was aus ihnen geworden ist, dazu fehlen konkrete Angaben. Ebenso wenig wird verraten, wo die neu eingesetzte Kontrollorganisation Stichproben auf Kinderarbeit macht: in der Zuckerverarbeitung oder bei der Zuckerrohrernte auf den Plantagen.




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