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Guatemala

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

In Zahlen

  • Gesamtbevölkerung: 14.373.472 Einwohner (Stand: Juli 2012) 1)
  • 0-14 Jahre: 36,8% (Stand: 2013) 1)
  • 16,1% aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten. 2)
  • Das betrifft 21,0% der Jungen und 11,0% der Mädchen. 2)
  • In der Stadt liegt die Quote bei 10,7%, auf dem Land bei 19%. 2)
  • 62,6% der Betroffenen arbeiten in der Landwirtschaft, 23,4% in der Dienstleistungsbranche und 14,0% in der Industrie. 2)
  • 68,9% der Jungen und 67,6% arbeiten unbezahlt für die eigene Familie. 2)
  • Jungen arbeiten durchschnittlich 32,5 Stunden pro Woche, Mädchen gar 35,0. Ein 14-jähriges Mädchen kommt im Mittel auf unfassbare 51,8 Wochenstunden. 2)

Tätigkeiten / Produkte

  • Landwirtschaft: Kinderarbeit wurde im Mais-, Kaffee-, Zuckerrohr- und Brokkolianbau entdeckt. 3)
  • In Städten arbeiten Kinder als Straßenverkäufer, Schuhputzer, Maurer und Müllsammler. 4)
  • Produktion: Kinderarbeit wurde bei der Herstellung von Gummi, Holzprodukten, Feuerwerk und Kies entdeckt. 3) 4)
  • Es gibt Prostitution, auch im Zusammenhang mit Sextourismus. 5)
  • Viele, vor allem Mädchen, arbeiten als Hausangestellte. 6)
  • Manche müssen für Gangs und kriminelle Organisationen Drogen und Waffen schmuggeln. 5)

Allgemeine Rahmenbedingungen

  • Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 54% (Stand: 2011) 1)
  • Arbeitslosenrate: 2,9% (Stand: Dezember 2012) 7)
  • Guatemala ist das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas, aber von schweren Entwicklungsproblemen gekennzeichnet. 1)
  • Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch, vor allem die Drogengewalt nimmt stark zu. Das Auswärtige Amt bezeichnet die Sicherheitslage des Landes als schlecht. 8)
  • Im vergangenen Jahrzehnt lebten 17% der Bevölkerung von weniger als 1,25  Dollar am Tag, also in extremer Armut 9), von der indigenen Bevölkerung sogar 28%. 1)
  • Wirtschaftlich gesehen geht es Guatemala im regionalen Vergleich an sich recht gut, aber die Einkommensverteilung ist sehr ungerecht. 8) Die oberen 10% der Bevölkerung verfügen über 42,1% des Gesamteinkommens 1)

Schulbildung

  • Schulbildung ist kostenlos und bis zum 15. Lebensjahr verpflichtend. 4)
  • Einschulungsrate: Jungen 100%, Mädchen 98% 10)
  • Nur 60% der Schüler absolvieren die vorgeschriebene 6. Klasse, und nur 39% im dafür vorgesehenen Alter. 11)
  • Nur etwa 40% der Schüler fangen nach der Grundschule mit der Sekundarschule an. 10)
  • Analphabetenrate: 30,9% – Männer 24,6%, Frauen 36,7% (Stand: 2002) 1)

Ursachen für Kinderarbeit

  • Armut: Kinder müssen arbeiten, um den Lebensstandard zu halten. Aus diesem Grund können sie ihre Ausbildung nicht abschließen, Armut wird so zu einem undurchdringbaren Kreislauf. 11)
  • Kriminalität: Junge Mädchen werden oft verschleppt und zur Prostitution gezwungen, Kinder werden allgemein häufig mit dem Versprechen auf ein besseres Leben rekrutiert. 12)
  • Kinder aus der indigenen Bevölkerung haben häufig keinen Zugang zu Bildung. 4)

Gesetzliche Rahmenbedingungen

  • Das generelle Mindestalter für Arbeit liegt bei 14 Jahren, leichte Arbeiten dürfen bereits mit 13 Jahren durchgeführt werden. 2)
  • Gefährliche Arbeit darf erst ab 18 Jahren getätigt werden. 4)
  • Das Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt bei 18 Jahren, Verstöße werden mit 13 bis 24 Jahren Gefängnis geahndet. 5)
  • Produktion, Angebot und Verkauf von Kinderpornographie werden mit 6-10 Jahren, der Besitz mit 2-4 Jahren Gefängnis bestraft. 5)
  • Die Strafen bei Menschenhandel sind deutlich härter, wenn Minderjährige betroffen sind. 2)

Bisherige Lösungsansätze

  • UNICEF, andere UN-Organisationen und die Regierung starteten ein groß angelegtes Programm, um die Unternährung der Kinder zu bekämpfen. 11)
  • Es gibt einen nationalen Fahrplan zur Beseitigung der Kinderarbeit. 4)
  • Es gibt auch Programme, die gezielt die Bildungschancen der indigenen Bevölkerung verbessern sollen. 4)
  • Die Programme der Regierung waren bisher aber nicht sonderlich effektiv. 5)

Bisherige Erfolge

  • Die Regierung hat flächendeckende, gerechte und gute Schuldbildung als den Königsweg beim Erreichen der Millennium Development Goals und damit eines höheren Entwicklungsstandes erkannt und eingewilligt, sich verstärkt um die Bildungschancen der verarmten Kinder zu kümmern 11)
  • Die Bekämpfung von Armut in verwundbaren Bevölkerungsgruppen, also unter Kindern und der indigenen Bevölkerung, hat verstärkte Priorität erhalten. Allerdings ist man noch nicht so weit, die eigenen Programme zu evaluieren und deren Wirkung zu messen. 4)
  1. The World Factbook – Guatemala – The World Factbook – aufgerufen am 11.06.2013
  2. Guatemala – Child Labour Data Country Brief – ILO – aufgerufen am 11.06.2013
  3. The Department of Labor’s List of Goods Produced by Child Labor or Forced Labor 2010 – US Department of Labor – aufgerufen am 11.06.2013
  4. 2011 Findings on the Worst Forms of Child Labor – US Department of Labor – aufgerufen am 11.06.2013
  5. Country Reports on Human Rights Practices for 2011 – Guatemala – US Department of State – aufgerufen am 11.06.2013
  6. 2012 Findings on the Worst Forms of Child Labor – US Department of Labor – aufgerufen am 14.05.2014
  7. Guatemala – Unemployment Rate – Trading Economics – aufgerufen am 11.06.2013
  8. Reise- und Sicherheitshinweise Guatemala – Auswärtiges Amt – aufgerufen am 11.06.2013
  9. Guatemala – StatisticsUNICEF – aufgerufen am 11.06.2013
  10. Guatemala – Statistics – UNICEF – aufgerufen am 11.06.2013
  11. Guatemala – Background – UNICEF – aufgerufen am 11.06.2013
  12. 2012 Findings on the Worst Forms of Child labor – US Department of Labor – aufgerufen am 14.05.2014
  13. Ratification of C105 – ILO – aufgerufen am 11.06.2013
  14. Ratification of C138 – ILO – aufgerufen am 11.06.2013
  15. Ratification of C182 – ILO – aufgerufen am 11.06.2013
  16. Convention on the Rights of the Child – RatificationVereinte Nationen – aufgerufen am 11.06.2013
  17. Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 11.06.2013
  18. Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Involvement of Children in armed conflict – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 11.06.2013



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