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Bangladesch

 |  Bild:  © Sjors737 - Dreamstime

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in Zahlen

  • Gesamtbevölkerung: 161.083.804 Einwohner (Stand: Juli 2012) 1)
  • 0-14 Jahre: 26,75% 2)
  • Kinderarbeit 2010 laut UNICEF: 13% der 5-14 Jährigen
  • nach Geschlechtern: männlich: 18%; weiblich: 8% 3)
  • Laut ILO arbeiten 62% in der Landwirtschaft, 14,7% in der Industrie, 23,3% im Service 4)
  • 80,7% der Mädchen und 62,4% der Jungen arbeiten unbezahlt für die eigene Familie 4)

Tätigkeiten / Produkte

  • Landwirtschaft 4) : Tabakindustrie („Bidis“, handgerollte Zigaretten) 5), Geflügelzucht und Schlachtung 6)
  • Fischerei: Shrimps und Trockenfisch 5)
  • Industrie (Werkstätten, Schmieden, Steinbruch, Sägewerk, Gerber, Schweißer, Automechaniker, Schiffsabwrackung, Ziegelei 7) , Glas-, Streicholz-, Möbel-, Seifenproduktion 5) Leder, Schmuck, Metalle, Textilien 6)
  • Abwrackung von Schiffen 8)
  • Bekleidungsindustrie, Schuhproduktion 5)
  • Straßenarbeit (z.B. Taxifahrer, Rickschazieher, Schrottsammler)
  • Hausangestellte 6)
  • Prostitution 9)
  • Kindersoldaten: mehr oder weniger freiwillig in der regulären Armee ab 16, Zwangsrekrutierung durch (islamistische, maoistische, kriminelle) bewaffnete Gruppen 10)
  • Kinderhandel (z.B. nach Indien zur Prostitution) 10)

Allgemeine Rahmenbedingungen

  • 2007 kamen es zu gewalttätigen, politischen Auseinandersetzungen
  • bewaffnete Terrorgruppen verüben Anschläge 10)
  • Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 31,5% (2010)
  • Arbeitslosenquote: 5%, aber Unterbeschäftigung ist verbreitet, ca. 40% bekommen nur wenige Stunden der Woche eine Beschäftigung zu einem niedrigem Lohn (2010) 11)
  • gesetzlich festgelegter Mindestlohn: 3.000 Taka/Monat (ca. 34 Euro). Der niedrigste Industrielohn weltweit. (Stand: November 2010) 12)
  • starkes Bevölkerungwachstum (100 Millionen in den nächten 40 Jahren), hohe Wahrscheinlichkeit für Naturkatastrophen 13)

Schulbildung

  • Teilnahme an der primären Schulbildung (2010): männlich 86%; weiblich 93%
  • Analphabetenrate (2010): Männer: 74%; Frauen: 77% 3)
  • Schulbildung sollte kostenlos und verpflichtend sein, aber viele Familien können sich die Zusatzgebühren nicht leisten
  • Alter, in dem die Schulpflicht endet: 10 Jahre 10)
  • die Qualität der Bildung ist schlecht 4)

Ursachen für Kinderarbeit

Fallbeispiel:

Die 11-jährige Aleya arbeitet mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in einer Ziegelei außerhalb von Dhaka. Dort zerkleinern sie Steine. Je nach Anzahl an Steinen verdient Aleya umgerechnet 30 bis 60 US-Cents pro Tag. Vor kurzem hat sie bei der Arbeit ein Steinsplitter im Auge verletzt, was ihr Sehvermögen für einige Wochen beträchtlich einschränkte. 14)

  • Armut
  • Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 55 Mio.
  • Kinderarbeit ist allgemein akzeptiert. Für Unternehmen sind sie billige und folgsame Arbeitskräfte 4)

Gesetzliche Rahmenbedingungen

  • ILO Konvention Nr. 105 15) : ratifiziert am 22.06.1972
  • ILO Konvention Nr. 138 16) : nicht ratifiziert
  • ILO Konvention Nr. 182 17) : ratifiziert am 12.03.2001
  • UN-Kinderrechtskonvention 18) : ratifiziert am 03.08.1990
  • UN Zusatzprotokoll bewaffnete Konflikte 19) : ratifiziert am 06.09.2000
  • UN Zusatzprotokoll Kinderhandel 20) : ratifiziert am 06.09.2000
  • Minderjährige ab 16 bzw. 17 Jahren können sich freiwillig melden, um in der Luftwaffe bzw. Armee zu dienen 10)
  • das Mindestarbeitsalter ist 14, für gefährliche Arbeiten 18 Jahre
  • Prostitution ist ab 16 Jahren erlaubt 6)

Bisherige Lösungsansätze

  • UNICEF arbeitet zusammen mit den Informationsministern, Nichtregierungsorganisationen und den Medien, um Fernseh-, Radio- und Printkampagnen zu starten, die das Bewusstsein für die Rechte der Kinder stärken sollen.
  • „National Child Labour Elimination Policy“ des Erziehungministeriums: Plan um Kinderarbeit bis 2015 auszurotten 21)

Bisherige Erfolge

  • Ein Gerichtsurteil des Obersten Gerichtshofs von Bangladesch von September 2010 fordert die Regierung nun auf, Kinderarbeit in bestimmten Industrien innerhalb eines Jahres zu eliminieren. Die ILO-Konvention zur Beseitigung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit muss seitens der Regierung nun noch erweitert werden, gerade was den verpflichtenden Schulbesuch angeht, der Kinder von der Arbeit abhalten würde. 22)
  1. CIA-The World Factbook
  2. Children as a share of the population Bangladesh 2011-2020
  3. Bangladesh Statistics
  4. Bangladesh child labour
  5. U.S. Department of Labor: Bangladesh – aufgerufen am 09.05.14
  6. worst forms of child labour Bangladesh 2011
  7. Frankfurter Rundschau
  8. N.Y. Times
  9. Global March; Link leider nicht mehr verfügbar 07.03.2017
  10. Child Soldiers Global Report 2008 – Bangladesh
  11. CIA – The World Factbook
  12. Stern – nicht mehr abrufbar – 21.11.13
  13. UNESCO Country Programm 2012- 2016
  14. Unicef
  15. Abschaffung der Zwangsarbeit
  16. Mindestalter 15 Jahre für die Zulassung zur Beschäftigung
  17. Verbot und Beseitigung der schlimmsten Formen von Kinderarbeit
  18. Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte der Kinder
  19. Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention zum Schutz der Kinder in bewaffneten Konflikten
  20. Zusatzprotokoll zum Schutz vor Kinderhandel, -prostitution und -pornographie
  21.  Bangladesh child labour
  22. Artikel der Sify News



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12 Gedanken zu „Bangladesch“

  1. Das Thema ist ganz wichtig! Ich denke auch, dass die Leute mind. darüber informiert werden müssen. Aber selbst da, kann man sich nicht sicher sein, ob die Angaben richtig sind. Bestes Bespiel: Im Moment ist es Mode, sich Klamotten mit Bio-Baumwolle zu kaufen. Dass aber z.B. in Indien alle Wollarten zusammengemischt werden, weil keiner den Unterschied checkt, bekommt der Kunde nicht mit. Seit es Bio-Baumwolle gibt wurde 28% mehr Kleidung von Bio-Baumwolle als herkmmlicher Baumwolle gekauft. Dass man sich aber letztendlich nicht sicher sein kann, ob es das auch ist, beweist, wie wir Kunden nach Strich und Faden veräppelt werden.
    Bangladesch, Indien, Kamdoza und viele mehr sind von all dem Leid betroffen. Und um an den Kommentar von Coraline anzuknüpfen: Ich denke, dass man auch bei unserem Konsum anfangen müsste. Wir sind eine Konsumgesellschaft, eine Wegwerfgesellschaft und keinem ist bewusst, in was für einem Luxus wir leben. Alle schweigen und hören weg, wenn es darum geht, wer für unseren Luxus auch schon sein Leben hergeben musste wegen Überanstrengung etc.
    So sehe ich das auch mit dem Essen, wo das Problem hauptsächlich das Fleisch in den Medien gerichtet ist. Wenn wir unseren Konsum ändern würden, würde es all diese Probleme gar nicht mehr geben bzw. weniger. Nur, weil wir 50 Sorten Joghurt im Kühlschrank haben wollen, gibt es Stress in der Produktion. Und trotz Stress und dem Verlangen anderer, will JEDER aber das günstigste Produkt haben, möchte aber gleichzeitig mehr verdienen für das, was er tut und will davon gut leben können. Das ist richtig schwierig. Auch wenn von jedem diese Predikt kommt: Wenn jeder von sich aus was ändert, dann ändern das gemeinsam ganz viele. Also denkt nicht, dass man alleine nichts ausrichten kann. Wenn das jeder denken würde, dann kommen wir gar nicht mehr voran.

  2. Pingback: Recherche zu der Firmenliste | earthlink e.V.

  3. Natürlich ist Kinderarbeit etwas schrecklich und man sollte es abschaffen. Das ist von unserer Perspektive aus leicht gesagt. Wie leben in einem Land in dem es keine Kinderarbeit gibt, sondern wir zur Schule gehen und im Überfluss leben. Wir haben alles was wir zum Leben brauchen und müssen nicht um unsere Existenz kämpfen! Wenn man Kinderarbeit verringern und verhindern will sollte man zuerst einmal wissen warum die Kinder überhaupt arbeiten. Weil sie Geld brauchen, denn der Lohn der Eltern reicht zum Leben nicht aus und selbst mit dem Verdienst der Kinder ist es nicht leicht. Sie leben in irgendwelchen Baracken oder nur in einem Raum für im Durchschnitt eine 6-Köpfige Familie ohne Wasser und Stromanschluss. Um Kinderarbeit zu verringern muss man ganz unten Anfangen bei der Basis und das ist die Bildung! Und damit die Kinder ausreichend Bildung bekommen müssen die Eltern genug verdienen, damit sie auf den unterstützenden Gehalt der Kinder verzichten können. Um das zu garantieren muss die Regierung und die einzelnen Unternehmen den Mindestlohn erhöhen. Wie ihr seht muss die Kinderarbeit in dem Land selbst durch bestimmte Maßnahmen abgeschafft werden, durch Auswirkung von außen z.B durch Boykott, das heißt das wir nur noch Kleidung oder Lebensmittel kaufen die 100%ig nicht durch Kinderarbeit produziert wurde ist das Problem nicht gelöst, sondern die Kinder verlieren ihren Job und müssen einer viel schlimmeren Tätigkeit beispielsweise Prostitution nachgehen. Also ist Boykott für die Familien nicht förderlich sondern schädlich. Solang das Land selbst nichts ändert und der Wettbewerb zwischen einzelnen Firmen steigt und die Bildung und Gehalt der Bürger so niedrig bleibt gibt es kein Ende der Kinderarbeit! Das ist die schreckliche und grausame Realität die wir alleine nicht ändern können….

    1. Hallo Coraline,
      wir stimmen Dir zu, dass man durch Boykott auf lange Sicht an der Situation nichts ändern kann. Trotzdem sollten Verbraucher darüber informiert werden, welche Firmen Kinderarbeit in ihrem Produktionsprozess tolerieren, um ihre Kaufentscheidungen dahingehend anzupassen. Gleichzeitig wird auch der Druck auf die Unternehmen erhöht, durch Kontrollen und gerechte Löhne zu garantieren, dass (auch bei den Subunternehmern) nur noch Erwachsene beschäftigt werden.

  4. Die Kinder tun mir echt leid. In der Schule haben wir immoment des Thema
    bangladesch. Und da haben mädchen aus meiner Klasse ein vortrag gehalten.
    Und die meinten das es die Kinderarbeit schon seit dem 19. Jahrhundert gibt ,
    Und das die Kinder zu der Zeit nicht nur als Hilfskraft und als Dienstbotearbeiten sondern auch in mienen und Kohlegruben das fand ich echt schlimm

    Stoppt die Kinderarbeit !!!!!!!!!!!!!

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