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Kenia

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

In Zahlen

  • Gesamtbevölkerung: 53,527,936 Einwohner (Stand: Juli 2020, geschätzt) 1)
  • 0-14 Jahre: 38.71% (Stand: 2020, geschätzt) 1)
  • Gesamtzahl: 6,1% aller Kinder zwischen 5 und 14 Jahren verrichten Kinderarbeit – das entspricht 533.754 Betroffene.
  • Das betrifft 6,4% der Jungen (286.606 Betroffene) und 5,9% der Mädchen (247.148 Betroffene).
  • Branchen: Landwirtschaft 82,3%, Industrie 2,3%, Dienstleistung 15,4%
  • Der Großteil der Kinderarbeiter arbeitet für die eigene Familie (88,5% der Jungen und 84,3% der Mädchen).
  • Jungen arbeiten im Durchschnitt 31,9h/Woche, Mädchen 35,5h/Woche. 2)

Tätigkeiten / Produkte

Allgemeine Rahmenbedingungen

Fallbeispiel

Michael Eporon ist etwa 12 Jahre alt, sein genaues Alter weiß er nicht. Heute war sein allererster Schultag. Bisher musste er die Tiere seiner Familie hüten und konnte deswegen nicht zur Schule gehen. Seine Familie lebt in Kerio Division, dem Teil von Turkana, der am schlimmsten von der Dürre betroffen war. Er wollte so unbedingt zur Schule gehen, dass er drei Tage ohne Essen bis zur nächsten Grundschule lief, aber seine Eltern sagten ihm, dass sie ihn zu Hause bräuchten. Jetzt sind die Tiere alle tot, verhungert oder verdurstet, so dass es nichts mehr gibt, was ihn davon abhält, zur Schule zu gehen. Für Michael ist sein erster Schultag ein glücklicher Tag, trotz der Strapazen, die er durch die Dürre erleiden musste. 4)

  • Arbeitslosenrate: 10.4% (Stand: Juni 2020) 5)
  • Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 36.1% (Stand: 2016, geschätzt) 1)

Schulbildung

  • Schulbildung ist kostenlos 3)
  • Schulpflicht besteht bis zum 14. Lebensjahr. 3)
  • Viele Kinder erhalten jedoch keine Geburtsurkunde, weswegen ihnen eine Schulbildung verwehrt wird. 3)
  • Es wird von (sexueller) Gewalt gegenüber SchülerInnen durch Lehrer berichtet. 3)
  • Einschulungsrate: Jungen: 83%, Mädchen:84% 6)
  • Analphabetenrate: 18,5% – Männer 15%, Frauen 22,8% 1)

Ursachen für Kinderarbeit

  • Armut: Viele Kinder müssen von der Schule abgehen und ihre Familie finanziell unterstützen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Bisherige Lösungsansätze

  • Es wurde ein „Nationales Komitee zur Beseitigung der Kinderarbeit“ gegründet. Damit soll gegen die Ausbeutung von Minderjährigen vorgegangen werden. Diese neue Behörde soll auch kontrollieren, ob das bereitgestellte Geld der Regierung ausschließlich den Hilfsprojekten dient. 14)
  1. The World Factbook – Kenya – Central Intelligence Agency – aufgerufen am 14.01.2021
  2. Kenya – Chid Labour Data Country Brief – ILO – PDF-Datei – Seiten 4-6 – aufgerufen am 27.02.2013
  3. 2019 Findings on the Worst Forms of Child Labor – U.S. Department of Labor – aufgerufen am 14.01.2021
  4. 12-14 March 2006: David Bull reports from drought-stricken KenyaUNICEF – aufgerufen am 27.02.2013
  5. Trading Economics – Kenya Unemployment Rate – aufgerufen am 14.01.2021
  6. Kenya – Statistics – UNICEF – aufgerufen am 27.02.2013
  7. Ratification of C105 – ILO – aufgerufen am 27.02.2013
  8. Ratification of C138 – ILO – aufgerufen am 27.02.2013
  9. Ratification of C182 – ILO – aufgerufen am 27.02.2013
  10. Convention on the Rights of the Child – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 27.02.2013 – Link nicht mehr aufrufbar: 19.12.14
  11. Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Sale of Children, Child Prostitution and Child Pornography – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 27.02.2013
  12. Optional Protocol to the Convention on the Rights of the Child on the Involvement of Children in armed conflict – Ratification – Vereinte Nationen – aufgerufen am 27.02.2013
  13. African Charter on the Rights and Welfare of the Child – Ratification – Afrikanische Union – aufgerufen am 27.02.2013
  14. Kenia: Regierung geht gegen Kinderarbeit vor – Radio Vatikan – nicht mehr verfügbar



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2 Gedanken zu „Kenia“

  1. Ich muss euch etwas korrigieren: Ja, es herrscht Schulpflicht, wird aber nicht kontrolliert, zumal auch nicht alle Kinder, die geboren werden, eine Geburtsurkunde erhalten, also viele gar nicht registriert sind. Und die Schule ist nur offiziell gratis, inoffiziell kann sich eine Familie mit mehr als drei oder vier Kindern das nicht für alle leisten. Nursery ist zwingend vorgeschrieben und NIE gratis, und bei der kostenfreien Primary (ein Wahlgeschenk, nicht durchdacht) kommen die wahren Kosten durch die Hintertür, Examens-Gebühr, Büchergeld, Schuluniformen, eine kleine Spende für die Lehrer, die ununterbrochen die Hand aufhalten usw. In den Klassen sitzen teilweise bis zu 120 Kinder, die Lehrer sind entsprechend unmotiviert, daher entscheiden viele Eltern, dann lassen wir das Kind lieber zuhause, da kann es sich nützlich machen. Eine Verbesserung ist daher nur durch bessere Schulen, kleinere Klassen und Lehrer, die kein Extrageld annehmen zu erreichen.

    1. Hallo Gabriela, vielen Dank für diese differenzierten Informationen. Wir werden dazu nochmals recherchieren und unsere Seite aktualisieren.

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