Im Schnitt nimmt jeder Deutsche ca. 34 Kilogramm Zucker jährlich zu sich. 1) Haushaltszucker wird hauptsächlich aus zwei verschiedenen Pflanzen gewonnen. Diese sind einerseits das Zuckerrohr, welches nur in tropischen und subtropischen Gebieten wächst. Andererseits ist es die Zuckerrübe, welche zum Beispiel auch in Europa angebaut wird. Weltmarktführer beim Anbau von Zuckerrohr ist Brasilien. 2)
Betroffene Länder
Wo wird mit Kinderarbeit produziert?
Länder, in denen Kinder bei Ernte von Zuckerrüben eingesetzt werden sind Belize, Bolivien, Brasilien, Burma, Kambodscha, Kolumbien, die Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Indien, Kenia, Mexiko, Pakistan, Paraguay, die Philippinen, Thailand, Uganda, Vietnam und Simbabwe. 3)
Tätigkeiten
Welche Arbeiten werden von Kindern ausgeführt?
Zu den Tätigkeiten, die von den Kindern ausgeführt werden, gehören Brandrodung, das Pflanzen der Zuckerrübe und die Ernte. 5) Nachdem die Brandrodung durchgeführt wurde, ragen nur noch dunkelbraune Zuckerrohre wie Speere aus der Erde. Diese werden dann mit scharfen Messern abgeschlagen. 6)
Konsequenzen
Welche Gefahren und Folgen ergeben sich aus diesen Tätigkeiten für die Kinder?
Aufgrund der großen Hitze während und nach der Brandrodung kommt es oft zu Dehydrierungssymptomen, wie z.B. Kopfweh oder beschleunigtem Herzschlag. Studien unter Zuckerrübenarbeitern fanden heraus, dass die ständige Hitze zu tödlichen chronischen Nierenerkrankungen führen kann. 7) Außerdem werden viele krank, weil sie die Asche ständig einatmen müssen. Insektenmittel oder andere Chemikalien werden ebenfalls auf den Feldern versprüht und eingeatmet. Arbeiter in Guatemala berichten von Drogen, von ihnen als „Vitamine“ bezeichnet, die sie sich spritzten, um den ganzen Tag in der Hitze durchhalten zu können. 6)
Verbraucher-Tipps
Wie können wir gegen Kinderarbeit aktiv werden?
Zuckerreiche Produkte wie Süßigkeiten mit dem Fairtrade-Siegel kaufen. Diese Produkte sind garantiert frei von ausbeuterischer Kinderarbeit. Viele Kaufhäuser und Lebensmittelgeschäfte bieten Produkte mit dem Fairtrade-Siegel an. Kleinbauern profitieren von einer Fairtrade-Prämie von 60 US-Dollar pro Tonne Zucker und 80 US-Dollar pro Tonne Bio-Zucker, die zu Fairtrade-Bedingungen verkauft werden. Diese Prämie wird zusätzlich zum regulären Verkaufspreis gezahlt. Erzeugerorganisationen verwenden dieses Geld, um organisatorische, ökologische und produktive Fortschritte zu fördern, Direktzahlungen an ihre Mitglieder zu leisten und Gemeinschaftsprojekte zu finanzieren. 8)
Quellen + Links
- Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Zucker; 13.07.2021↩
- Detektor.fm: Wie umweltschädlich ist Zucker?; 18.01.2022↩
- US Department of Labor: List of Goods Produced by Child Labor or Forced Labor; 23.06.2021↩
- The Guardian: $1 a week: the bitter poverty of child sugarcane workers in Zimbabwe; 19.11.2019↩
- Dominican Today: Sugar Union Rejects Data From US Report on Child Labor in Dominican Republic; 06. 10.2021↩
- Deutschlandfunk Kultur: Ausbeutung auf den Zuckerrohrfeldern; 06.10.2019↩↩
- The Conversation: Child Labour, Poverty and Terrible Working Conditions Lie Behind the Sugar You Eat; 27.03.2018↩
- Fairtrade: Sugar; Stand 12.09.2022↩