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UTZ

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Vollständige Bezeichnung: UTZ CERTIFIED Good Inside

UTZ Certified ist seit Januar 2018 Teil von Rainforest Alliance.

Branche

Kaffee, Tee, Kakao, Rooibos (Erweiterung auf Baumwolle und Palmöl)

Regionale Verbreitung

Verbreitung des Siegels in 20 Ländern, darunter in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Skandinavien, Schweiz, Japan und Deutschland. Produktionsorte der relevanten Produkte befinden sich in Lateinamerika, Asien und Afrika.

Ziele

UTZ möchte dazu beitragen, nachhaltige und für den Verbraucher transparente landwirtschaftliche Lieferketten zu schaffen. Hierbei liegt die Aufmerksamkeit auf Agrarmanagement, ökologischer und sozialer Verantwortung. Die sozialen Kriterien berufen sich auf die ILO-Kernarbeitsnormen:

  • Arbeiter werden durch nationale Gesetze und ILO-Konventionen geschützt, welche Alter, Arbeitszeit, Entlohnung, Arbeitsbedingungen, Versammlungsfreiheit und Sicherheit betreffen. Schulbildung von Kindern soll gewährleistet werden. Zwangsarbeit ist verboten.
  • Der UTZ – Code of Conduct beinhaltet explizit das Verbot von Kinderarbeit nach den ILO-Konventionen 138 (Mindestbeschäftigungsalter) und 182 (schlimmste Formen der Kinderarbeit). Ein Mindestbeschäftigungsalter von 15 Jahren ist vorgeschrieben. Minderjährige unter 18 Jahren dürfen keine Arbeiten ausführen, die schwer oder gefährlich sind oder Arbeiten, die ihr physisches, mentales oder sittliches Wohlbefinden beeinträchtigen. Minderjährige dürfen in begrenztem Rahmen in Familienbetrieben aushelfen, sofern die Arbeit den Schulbesuch nicht verhindert, die Arbeit nicht gefährlich ist und das Kind durch einen Erwachsenen betreut wird. 
  • Kritik: Bei der Siegelvergabe wird außer acht gelassen, dass diese ILO-Ausnahme-Regelung nur Produkte betrifft, die für den heimischen Markt vorgesehen sind. Das Siegel kennzeichnet jedoch Produkte, die international gehandelt werden. UTZ gewährleistet den Produzenten auch keine Preisgarantie oder einen Mindestpreis bei den Abnahme – dieser Umstand kann Kinderarbeit indirekt fördern.

Kontrollen

„Um eine UTZ-Zertifizierung zu erhalten, müssen Hersteller die in den Verhaltensnormen festgesetzten ökonomischen, sozialen und umweltrelevanten Kriterien erfüllen“.

Ab dem ersten Jahr müssen die Produzenten grundlegende Kriterien hinsichtlich Sicherheit, Betriebsführung, Aufzeichnungsanforderungen, Mitarbeitern und Umweltschutz erfüllen. Später kommen noch detailliertere Anforderungen hinzu, damit sich der Hersteller im Laufe der Jahre weiterentwickeln und verbessern kann.

Um die Einhaltung der Kriterien der Verhaltensnormen sicherzustellen, werden die Hersteller jedes Jahr von unabhängigen Auditoren überprüft.

Sanktionsmöglichkeiten

Verlust des Siegels bei Nichterfüllung des Sozialstandards.

Links

Homepage: UTZ CERTIFIED Good Inside

UTZ: Position Paper on Child Labour




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6 Gedanken zu „UTZ“

    1. Hallo Lisa,
      Produkte, die das UTZ-Siegel erhalten, werden zu einem bestimmten Prozentsatz kinderarbeitsfrei und fair produziert. Hundertprozentig lässt sich Kinderarbeit – gerade im Kakaosektor – nicht ausschließen.

      Liebe Grüße,
      dein earthlink-Team

  1. „Der UTZ – Code of Conduct beinhaltet explizit das Verbot von Kinderarbeit“

    1 Absatz später:

    „UTZ gewährleistet den Produzenten auch keine Preisgarantie oder einen Mindestpreis bei den Abnahme – dieser Umstand kann Kinderarbeit indirekt fördern.“

    Die Frage ist doch dann wieso werden Firmen von denen bekannt ist dass sie
    Kinderarbeit „unterstützen“ trotzdem mit einem solchen Siegel versehen?
    Es scheint den Kakaofirmen und Schokoladenproduzenten durchaus bewusst zu sein dass gerade in ihrem Sektor Kinderarbeit sehr verbreitet ist, weshalb führende Schokoladenhersteller das sogenannte „Harkin-Engel-Protokoll“, gegen Kinderarbeit unterschrieben haben.
    Wieso also bekommen solche Firmen, ein UTZ Certifikat?!

  2. Hallo, ich bin eine sehr kritische Konsumentin. Ich wäre durchaus bereit, für jede Art von Konsumgütern mehr Geld auszugeben, wenn ich dadurch den bewußten und nachhaltigen Umgang mit Mensch und Natur gewährleisten könnte. Leider befinde ich mich, je mehr ich recherchiere, in einer zunehmend verzweifelten Gefühlslage. Siegel sind nicht ‚zuverlässig‘, andere ‚zuverlässige‘ Produkte tragen kein Siegel, beim Nachfragen stößt man auf genervte und unwissende Gesichter. Haben Sie eine Lösung, wie ich als Verbraucher gewissenhaft konsumieren kann, oder ist das ein unerreichbarer Traum ?

    1. Hallo Mirja,
      wir können Deine zunehmende Verunsicherung nachvollziehen, dennoch sollte jeder Verbraucher für sich selbst eine bewusste Wahl treffen. Diese Entscheidung kann einem nicht durch andere abgenommen werden. Wir sind der Meinung, dass durch eine transparente Informationspolitik von Unternehmen, Kampagnen und Siegeln zumindest eine gute Grundlage geschaffen werden kann, das individuelle Konsumverhalten mit Sozialverantwortlichkeit und „gutem Gewissen“ in Einklang zu bringen. Sicherlich lassen sich nicht sämtliche Lebensbereiche durch ein sozial verantwortliches und ökofaires Handeln umfassend abdecken – dieser Anspruch wäre unrealistisch, da sich auch Widersprüche hinsichtlich der Nachhaltigkeit ergeben würden – aber es können zumindest Schwerpunkte gesetzt werden. Und – wenn man sich einmal durch den Siegeldschungel gekämpft hat – gibt es immer noch genügend Kampagnen (Erklärung von Bern, Clean Clothes Campaign oder auch unsere Firmenseite) sowie Siegel (fairtrade, Xertifix..), die bei der Entscheidung hilfreich sind.
      LG

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