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KIK

Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit
Kontrollen der Produktionsstätten
Vorwürfe bzgl. Kinderarbeit
Unsere Branchenzuordnung:
Mode, Bekleidung, Textilien
Auf unsere Anfragen seit 28.09.2009 haben wir Antwort erhalten.


Produkte und Produktionsorte

Welche Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe sind in Bezug auf ausbeuterische Kinderarbeit besonders zu betrachten?

  • Asien, v.a. China, Bangladesh, Indien 1)

Woher kommen die Produkte, Vorprodukte oder Rohstoffe bzw. wo wird produziert?

Unternehmenspolitik

Wie ist die allgemeine Unternehmenspolitik bezüglich Kinderarbeit?

Die Firma ist Mitglied bei bzw. unterstützt (auch nach eigenen Angaben):
  • Sämtlichen Geschäftsverbindungen mit Lieferanten in aller Welt geht die Bedingung voraus, Kinderarbeit bei der Produktion von Waren auszuschließen. Diese Bedingung ist  in den Einkaufsbedingungen festgeschrieben. 1)
  • 2006 hat sich KIK einen Verhaltenskodex, der auf den ILO-Abkommen basiert und Kinderarbeit verbietet. 2)
  • KIK gibt an, grundsätzlich an langfristigen Lieferantenbeziehungen interessiert zu sein und dass ein ständiger Lieferantenwechsel nicht den Marktgepflogenheiten des Unternehmens entspricht 1)
  • In einem Interview mit der Welt gibt der Chef von KIK Stefan Heinig dennoch zu, dass sie bei Bedarf auch ohne weiteres die Lieferantenländer wechseln und zwar schneller, als die Konkurrenz. 3)
  • Jeder Lieferant wird direkt verantwortlich gemacht für Verstöße gegen das Verbot der Kinderarbeit, sollten sie in seinen eigenen Produktionsstätten oder in den Produktionsstätten seiner Unterauftragnehmer festgestellt werden. Geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Betroffenen müssen sofort ergriffen werden; dabei müssen das Alter, die soziale Herkunft und die Ausbildung des Kindes berücksichtigt werden, um das Wohlergehen des Kindes in Zukunft zu gewährleisten.
    Verordnungen zum Schutz jugendlicher Arbeiter müssen befolgt werden. 2)

Kontrollen

Wie wird die Einhaltung der Unternehmenspolitik oder Richtlinien kontrolliert?

  • Der Handlungsrahmen für den Überprüfungsprozess ist der OECD-Leitfaden zur Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolle Lieferketten in der Bekleidungs- und Schuhbranche. Unternehmen wurde von Löning – Human Rights & Responsible Business dabei unterstützt, seine derzeitigen Prozesse zur Identifizierung von Risiken anhand der OECD-Leitlinien zu bewerten. 4)
  • Pro Jahr führt das Unternehmen, laut eigener Angabe, über 1.000 Audits durch, teilweise mit Hilfe externer Prüfinstanzen. Genaue Informationen zu den externen Prüfungsinstanzen liegen uns nicht vor. KIK hat eine Vereinbarung mit zwei Auditfirmen zur „Auditorhaftung“ abgeschlossen. Demnach gewährleisten die Auditoren die Richtigkeit der Angaben für einen Zeitraum von drei Monaten nach Abschluss des Audits. Diese Vereinbarung ist ein sehr wichtiger Schritt, um die Qualität der Audits zu erhöhen und zugleich bessere Bedingungen für Arbeiter und Arbeiterinnen zu gewährleisten. Seit 2017 werden die Audits auch unangekündigt durchgeführt. 4)
  • Ein Geschäftsführer von KIK gibt 2008 jedoch an, dass die Kontrolle bei den langen Lieferketten in den Produktionsländern schwer fällt. 5)

Welche Siegel bzw. Zertifikate nutzt die Firma (auch nach eigenen Angaben) um aubeuterischer Kinderarbeit vorzubeugen?

Vorwürfe

Gibt es Vorwürfe zu Kinderarbeit?

  • Wegen schwieriger Kontrollen der gesamten Produktionskette will KIK Kinderarbeit bei der Produktion nicht zu 100% ausschliessen. 5)
  • Laut einem Spiegelartikel vom 26.09.2009 produzieren in Bangladesh in einer KIK-Zulieferfabrik Kinder unter 14 Jahren. 6)
  • Woher die Baumwolle in den Produkten des Unternehmens stammt, ist uns nicht bekannt. Ein Großteil der Baumwolle auf dem Weltmarkt stammt aus Indien, Pakistan, Usbekistan und Ägypten. Von hier sind ernsthafte Vorwürfe über ausbeuterische Kinderarbeit im Baumwollanbau und Baumwollernte bekannt geworden. Ob das Unternehmen Produkte aus solchen Produktionsstätten oder Plantagen bezieht oder nicht, hat es uns nicht mitgeteilt. Soweit das Unternehmen keine wirksamen Kontrollen seiner eigenen Produktionsstätten und der seiner Vorlieferanten durchführen lässt, kann Kinderarbeit nicht ausgeschlossen werden.
  • Spiegel-Online berichtet von vielen Verletzungen des KIK-Kodex. so sollen Angestellte  eingeschüchtert bzw. Jugendliche verscheucht worden sein, um jegliche Verdachtsmomente, dass Kinder, die jünger als 14 sind, im Voraus auszuschließen. 7)
  • April 2013: Ein Team des Fernsehsenders RTL entdeckte in Bangladesch arbeitende Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren in einer Textilfabrik, die auch für Kik produziert hat. KIK bestätigte der Nachrichtenagentur dpa  ein angeblich „illegales Subcontracting“: Demnach habe ein Hauptlieferant in Bangladesch mit illegalen Methoden gearbeitet. Die Geschäftsbeziehungen sollen sofort beendet werden. Ob die betroffenen Kinder entschädigt werden, ist uns nicht bekannt. 8)

Reaktionen

Wie reagierte oder reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe?

  • Wie tatsächlich auf die Vorwürfe reagiert wurde, ist uns nicht bekannt.

Soziales Engagement

Engagiert sich das Unternehmen herausragend um ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen zu wirken?

  • KIK finanziert in Bangladesch fünf Schulen. Als Hauptsponsor kommt das Unternehnen für alle laufenden Kosten auf, etwa für Personal, Verpflegung, Einrichtung oder Bücher. In Kooperation mit der Organisation UCEP („Underprivileged Children‘s Educational Programs“) bekommen ältere Schülerinnen und Schülern außerdem die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu absolvieren. Insgesamt sichert das Programm die schulische und berufliche Ausbildung von 3.000 Kindern und Jugendlichen. 9)
  • Darüber hinaus fördert das Unternehmen eine Grundschule und einen Kindergarten in Dhaka. 10)

Bemerkenswertes

Gibt es Erwähnenswertes (positiv oder negativ) in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen über das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“ hinaus?

  • Im Jahr 2017 hat KIK eine Gebäudesicherheitsinitiative in Pakistan gestartet, mit der die baulichen und elektrischen Gegebenheiten der Fabriken verbessert werden sollen und somit die Arbeitssicherheit der Beschäftigten erhöht wird. KiK arbeitet mit einer externen Ingenieursfirma zusammen. 10)
  • Unterzeichnung des „International Accord for Health and Safety in the Textile and Garment Industry“ 9)
  • KIK unterstützt die Stiftung „help and hope“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, notleidenden Kindern eine Perspektive auf ein besseres Leben zu bieten. 11)

Fußnoten, Links und Quellen:

  1. schriftliche Stellungnahme vom 3.11. 2009
  2. KIK, Verhaltenskodex, aufgerufen am 11.05.2022
  3. Interview in der Welt, 2007
  4. KIK, Produktion, Verantwortung, aufgerufen am 11.05.2022
  5. Interview WAZ online 2008
  6. Spiegel 2009
  7. Spiegel 2008
  8. Panorama, ARD
  9. KIK, Nachhaltigkeitsbericht 2021
  10. KIK, Verantwortung, Soziale Projekte, aufgerufen am 11.05.2022
  11. Help and Hope News, 01-2021



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2 Gedanken zu „KIK“

    1. Wie oben zu lesen, gibt es ernsthafte Vorwürfe bezüglich Kinderarbeit gegen die Firma. Zwar sind die Informationen auf dieser Seite nicht mehr ganz aktuell (wir arbeiten momentan an einer Aktualisierung des Firmenregisters), dennoch ist es bei KIK (wie bei dem größten Teil der Billigkleidungsketten) relativ wahrscheinlich, dass in den Produktionsketten auch Kinderarbeit zum Einsatz kommt. Wenn Sie es sich also leisten können, empfiehlt es sich entweder gebrauchte oder mit unabhängigen Siegeln zertifizierte Kleidung zu kaufen. Ein solches Siegel ist z.B. das der Fair Wear Foundation.

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