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Fair produziertes Gold bald auch in Deutschland erhältlich

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Gold kaufen wird in Zukunft noch schöner werden. Fair gehandeltes Gold soll bald in Deutschland auf den Markt kommen. In Großbritannien wurde bereits vor vier Jahren ein Gütesiegel für Gold vorgestellt. Die Fair-trade Labelling Organization (FLO) hatte zusammen mit der Alliance for Responsible Mining (ARM) das Siegel auf den Markt gebracht. Neben Großbritannien kann Gold mit diesem Zertifikat auch schon in den Niederlanden, Luxemburg und der Schweiz von Konsumenten gekauft werden. Und bald ist fair produziertes Gold auch in Deutschland erhältlich!

Die Einführung des Siegels könnte für Käufer, die Wert auf fair gehandelte Produkte legen, eine deutliche Vereinfachung darstellen. Bislang kann der Kunde in Deutschland nicht rekonstruieren, woher das bezogene Gold stammt. Es gibt keine Möglichkeit nachzuvollziehen, ob es im industriellen Tagebau, legal oder illegal gewonnen wurde. Auch unter welchen Arbeitsbedingungen die Minenarbeiter das Gold förderten und ob Umweltstandards beachtet wurden, konnte der Bezieher bislang nicht feststellen. Und die Frage blieb offen, ob Kinder am Abbau des Goldes beteiligt waren. 1)

Weltweit arbeiten tausende Kinder in Goldminen. In Peru, das als größter Goldexporteur Südamerikas gilt, schuften nach Angaben der ILO ca. 50.000 Kinder in den Minen. 2) Anstatt in die Schule zu gehen arbeiten auch in Ghana tausende Minderjährige in den Minen. Die meisten von ihnen sind zwischen 15 und 17 Jahren, aber auch noch jüngere sind unter ihnen. Oft kommen die Mädchen und Buben bei ihrer Arbeit mit giftigem Quecksilber in Berührung. Das kann durchaus negative Folgen für ihre Gesundheit haben. 3) Sie atmen giftige Dämpfe ein und sind einem hohen Unfallrisiko ausgesetzt. 2) Häufig wird beispielsweise die hochgiftige Zyanid-Lauge benutzt, um die Goldpartikel aus dem Gestein zu waschen. Wenn die Rückhaltebecken für die Zyanid-Lauge nicht sicher sind, kommt es schnell zu Unfällen. Aus Ghana sind einige solche Fälle bekannt. 4)

Damit Hersteller in Zukunft ihr Gold als fair produziert bezeichnen dürfen, müssen Standards zur Arbeitssicherheit sowie den Umweltschutz betreffend eingehalten werden. Jedoch brauchen Bergwerke für das Label „Fairtrade“ auch zusätzlich Betriebskapital für Marktanalysen und Zertifizierungsprozesse. Sotrami erhielt als erste peruanische Goldmine das „Fairtrade“ Zertifikat. Bereits seit 1997 arbeitet Sotrami mit der ILO und peruanischen Entwicklungsorganisationen zusammen. Seit 2004 wurde bei Sotrami auch jegliche Form der Kinderarbeit abgeschafft. 5)

Gerade wegen der Finanzkriese in Europa sind derzeit viele Deutsche auf Gold als Geldanlage umgestiegen. Dadurch steigen die Preise für das Edelmetall. Die Produktion wurde folglich erhöht und somit nimmt unter anderem die Anzahl der Kinder, die in Goldminen arbeiten müssen zu. Bald soll also auch in Deutschland fair produziertes Gold auf den Markt kommen. Somit könnte man zukünftig auch in Deutschland mit gutem Gewissen das glänzende Edelmetall erwerben. 6)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Welt-Sichten: Mit glänzendem Gewissen – zuletzt aufgerufen am 11.08.2015
  2. International Labour Organization: Peru: Child labour in gold mines – zuletzt aufgerufen am 11.08.2015
  3. Africa live: Ghana: Statt Schulbesuch arbeiten Kinder in Goldminen – zuletzt aufgerufen am 11.08.2015
  4. Deutschlandfunk: Umweltprobleme bei der Goldgewinnung – zuletzt aufgerufen am 11.08.2015
  5. Welt-Sichten: Mit glänzendem Gewissen – zuletzt aufgerufen am 11.08.2015
  6. Deutschlandfunk: Umweltprobleme bei der Goldgewinnung – zuletzt aufgerufen am 11.08.2015



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