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Die Folgen der Kinderarbeit in Paraguay

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Die Kinderarbeit in Paraguay hat weitreichende Folgen für das Land und die Kinder. Laut der ILO beeinträchtigt das verbreitete Arbeiten von Minderjährigen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes negativ. Kinder sind für die Arbeitgeber billige Arbeitskräfte. Meist verdienen sie nur einen Bruchteil dessen, was Erwachsenen für die gleiche Arbeit gezahlt werden müsste. Somit präferieren Arbeitgeber oft minderjährige Arbeiter. Dadurch fällt es vielen Erwachsenen schwer, einen Job zu finden. Durch die Kinderarbeit steigt demnach die Gesamtarbeitslosigkeit. Es profitieren nur einzelne Personen und Firmen von der ausbeuterischen Kinderarbeit. Das Wirtschaftswachstum stagniert und das Armutsproblem bleibt ungelöst.

Die Armut in dem lateinamerikanischen Land ist gravierend. Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung in Paraguay lebt unterhalb der Armutsgrenze. Das entspricht 2,2 Millionen Menschen. Von extremer Armut sind ein Viertel aller Bewohner betroffen. Das bedeutet, sie müssen mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag ihren Lebensunterhalt bestreiten. Kinder sind durch das Leben am Existenzminimum oft gezwungen, zum Einkommen der Familie beizutragen. Schätzungsweise muss jedes vierte paraguayische Kind arbeiten gehen. 1) Die meisten von ihnen schuften in der Landwirtschaft. Sie arbeiten täglich hart auf Baumwollplantagen oder Zuckerrohrfeldern. Auch in der Gastronomie und im Handel arbeiten viele Minderjährige, häufig unter desaströsen Umständen. Beleidigungen und Verweigerung der Lohnzahlung oder der Ernährung sind an der Tagesordnung. 2)

Es ist also nicht verwunderlich, dass die Kinderarbeiter-/innen oft mit körperlichen und seelischen Problemen kämpfen. Fast die Hälfte von ihnen gibt an, durch die Arbeit gesundheitliche Schäden zu erleiden. Viele klagen über andauernde Müdigkeit, Kopfschmerzen und Rückenprobleme. Der Großteil von ihnen hat keinen Zugang zu medizinsicher Versorgung. Außerdem ist das Arbeitsumfeld der Kinder oft von Gewalt geprägt. Sie sind ihren Vorgesetzen und Kunden schutzlos ausgeliefert.

Durch ihre Arbeit werden die Minderjährigen zusätzlich davon abgehalten, die Schule zu besuchen. In Paraguay ist die Schulbildung kostenlos und bis zum 15. Lebensjahr verpflichtend. 3) Dass die Kinder nichts zum Einkommen der Familie beitragen und die Schule besuchen, können sich aber faktisch viele Familien nicht leisten. Schuluniformen und Schulmaterial müssen ebenfalls von jeder Familie selbst bezahlt werden. Das stellt viele vor eine weitere unlösbare Aufgabe. Durch die fehlende Partizipation am Bildungssystem können die Kinder auch in der Zukunft dem Armutskreislauf nicht entfliehen. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. social.net Materialien: Die Auswirkungen der Kinderarbeit auf die Lebenswelten der Kinder und ihrer Familien am Beispiel Paraguays – zuletzt aufgerufen am 20.08.2015
  2. amerika 21: Paraguay: Über 400.000 Kinder und Jugendliche müssen arbeiten – zuletzt aufgerufen am 20.082015
  3. United States Department of Labor: Paraguay – zuletzt aufgerufen am 20.08.2015



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