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Auf dem Weg zur Fairtrade-Town

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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Es gibt wieder einige Kommunen, die bei der Kampagne “Fairtrade-Town” mitmachen wollen. 327 Kommunen in Deutschland tragen bereits den Titel. Eine davon will ihn sich jetzt holen, Bad Homburg.
Bad Homburg versucht seit zwei Jahren, den Titel Fairtrade-Stadt zu erhalten. Nun ist es so weit und die Unterlagen werden eingereicht. Im Juni schon soll die Stadt die Auszeichnung erhalten. 1) Auch Offenburg will mitziehen, wenn es nach Bündnis 90/Die Grünen geht. Jedoch steht Offenburg noch am Anfang und wird nächsten Dienstag einen Informationsabend zu diesem Thema veranstaltet. Das Rathaus ist von dieser Idee angetan und wird voraussichtlich nach der Sommerpause den Antrag stellen. 2) Die Gemeinde Neunkirchen will dieses Jahr auch noch zur Fairtrade-Town ernannt werden und arbeitet mit viel Eifer daran, dies zu erreichen. 3)

Um den Titel „Fairtrade-Town“ zu erhalten, müssen fünf Kriterien erfüllt werden. Kriterium Nummer eins ist der Ratsbeschluss: Die Gemeinde entscheidet darüber, bei der Kampagne „Fairtrade-Town“ mitzumachen und muss bei allen Besprechungen, auch im Bürgermeister- sowie Landratsbüro, fairen Kaffee und ein weiteres fair gehandeltes Produkt anbieten. 4)
Das zweite Kriterium ist die Gründung einer Steuerungsgruppe: Diese Gruppe ist dafür zuständig, den Weg zur Fairtrade-Town zu ebnen. 5)
Nummer drei besagt, dass mindestens zwei Fairtrade Produkte im Einzelhandel und Gastronomiebereich angeboten werden müssen. Die Anzahl an Geschäften, die sich beteiligen, müssen wird von der Einwohnerzahl bestimmt. 6)
Um die Zivilgesellschaft geht es bei Kriterium Nummer vier: In öffentlichen Einrichtungen werden fair produzierte Produkte angeboten, zudem gibt es ein Bildungsangebot über Fairen Handel. 7)
Zum Schluss müssen die lokalen Medien darüber berichten, dass die Gemeinde etwas zum Thema Fairtrade beisteuert: Mindestens vier Artikel müssen im Jahr darüber veröffentlicht werden. 8)
Was bringt dieser Titel einer Kommune? Je mehr Kommunen sich beteiligen, desto eher versteht auch der einzelne Bürger,  dass er etwas an seinem Konsumverhalten ändern sollte. Unsere Erde kann nur weiter bestehen, wenn wir auf Nachhaltigkeit setzen.
Doch es gibt auch Kritik zu diesem Thema. Es wird eine umfassende nachhaltige entwicklungspolitische Aktivität in der Kommune vorgetäuscht, die der Titel einlöst. Die vorgegebenen Kriterien sind jedoch sehr niedrig angesetzt. Um wirklich eine nachhaltige Stadt zu werden, muss mehr getan werden. Vielleicht ist der Titel „Fairtrade-Town“ nur eine PR-Maßnahme, um in der Öffentlichkeit gut da zu stehen.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Frankfurter Rundschau: Auf dem zur Fairtrade-Town – stand: 22.05.2015
  2. Badische Zeitung: Offenburg soll Fairtrade-Stadt werden – stand: 22.05.2015
  3. Wir Siegen: Gemeinde Neunkirchen auf dem Weg zur Fairtrade-Town – stand: 22.05.2015
  4. Fairtrade-towns: Ratsbeschluss – stand: 22.05.2015
  5. Fairtrade-towns: Steurungsgruppe – stand: 22.05.2015
  6. Fairtrade-towns: Kriterium 3 – stand: 22.05.2015
  7. Fairtrade-towns: Zivilgesellschaft – stand: 22.05.2015
  8. Fairtrade-towns: Medien – stand: 22.05.2015



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