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Brauche ich das wirklich?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Vorneweg, es wird immer Unterschiede in der Bevölkerung geben. Die einen wohnen auf dem Land, in einem Haus mit eigenem Garten, die anderen in der Stadt, die einen fahren Fahrrad, den anderen ist ein teures Auto wichtig. Diese Unterschiede sind völlig normal und hängen damit zusammen, dass wir alle Individuen sind, die andere Vorstellungen, Träume und Wünsche haben.
Dass mittlerweile die 85 reichsten Menschen genauso viel Geld haben wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – rund 3,5 Milliarden Menschen, ist allerdings nicht normal.
Laut einer Studie von Oxfam wird 2016 1% der Weltbevölkerung mehr Geld haben als die restliche Bevölkerung. 1)

Es ist utopisch zu denken, dass die gesamte Welt auf dem gleichen Niveau wie die Menschen in den Industrieländern leben kann, dann bräuchten wir sehr viel mehr Ressourcen als unsere eine Erde hat. Einen Rückschritt wollen wir hier aber auch nicht machen, oder gar auf unseren Lebensstandard verzichten, obwohl wir es doch gar nicht mitkriegen wie andere für uns leiden – frei nach dem Motto, aus den Augen, aus dem Sinn. Dabei wäre der erste Schritt für uns keine Einschränkung. Wenn wir darauf achten würden, wo unsere Produkte herkommen –  und ja, das ist leider nicht immer einfach – und die Firmen unterstützen, die auf Kinderarbeit und Ausbeutung verzichten, könnten wir zwar nicht mehr alles kaufen, was wir sehen und was uns gefällt, aber würde uns das beeinträchtigen oder gar schaden?
Oft kommt das Argument, dass selbst Bio oder Fairtrade nicht immer besser seien, weil man ja auch nicht alles überprüfen kann, sondern sich in gewisser Weise auf die Kontrollen verlassen muss. Aber man kann wenigstens ein Zeichen setzten. Wenn wir als Verbraucher darauf achten, dass unsere Produkte fair gehandelt werden und bei der Produktion auf Ausbeutung verzichtet wurde, gleichen die Hersteller das Angebot unserem Kaufverhalten an. Dabei ist es natürlich schwer, als Einzelperson etwas zu verändern, aber wenn jeder so denken würde, gäbe es am Ende auch keine Veränderung, weil niemand den Mut hat anzufangen.

Glücklicherweise gibt es mittlerweile viele Organisationen, die uns auf die Ungerechtigkeit aufmerksam machen. Auch viele Hersteller verändern ihr Produktionsverhalten, weil die Bevölkerung immer mehr darauf achtet, faire Produkte zu kaufen.
Es ist allerdings noch ein weiter Weg, bis wir diese Veränderungen verinnerlicht haben und nicht mehr darüber nachdenken müssen, sondern intuitiv zu dem fairen Produkt greifen. Auch muss man nicht von Anfang an gleich alles umstellen. Wenn man einen Schritt nach dem anderen in die richtige Richtung geht, und sich nach und nach darüber Gedanken macht, wo unsere Waren eigentlich herkommen und was wir wirklich brauchen und worauf wir ganz ohne Verlust von Lebensqualität verzichten können, dann ist das der Weg in die richtige Richtung.

Auch ich werde immer wieder schwach, wenn ich beispielsweise ein schönes Paar Schuhe sehe und es mir kaufe, einfach weil ich es mir leisten kann. Später zuhause wenn die erste Euphorie verflogen ist und ich darüber nachdenke, ob das wirklich nötig war, kommt meist schnell das Gefühl, dass ich zwar jetzt ein schönes neues Paar Schuhe bei mir im Schrank stehen habe, es allerdings nicht gebraucht hätte.
Mir danach Vorwürfe zu machen, damit habe ich allerdings aufgehört, ändern kann ich an meinem vergangenen Verhalten sowieso nichts mehr. Viel wichtiger ist es doch, dass ich mich in Zukunft nicht mehr verführen lasse, sondern mich zurückhalte und mindestens eine Nacht darüber schlafe, um festzustellen ob es nicht auch Alternativen zu diesen Schuhen gibt, bei denen mein Kaufverhalten anderen Menschen nicht schadet, sondern ihnen eine Arbeit bietet, von der sie gut leben können – denn was für uns nur wenige Cent sind, ist für die ArbeiterInnen oft ein Tag Essen für die ganze Familie.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. oxfam.de: Die Bekämpfung sozialer Ungleichheit – stand 20.1.15



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