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Familie gesucht

 |  Bild:  © Paha_l - Dreamstime.com

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„Mein Name ist Jamil. Ich bin sieben Jahre alt, komme aus Nigeria und lebe in einem Waisenhaus.
Heute werde ich meine neue Familie kennen lernen, ich habe mitbekommen, dass sie einen weiten Weg auf sich genommen haben, um mich kennen zu lernen. Vielleicht nehmen sie mich ja heute mit in meine neue Heimat, ich hab gehört, dass es dort Schnee gibt.“
Damit viele kinderlose Paare die Möglichkeit bekommen, ihr Familienglück zu komplettieren, haben sie die Chance, ihr Kind über eine Auslandsadoption zu finden. Doch bis sich das Familienglück vervollständigt, ist ein weiter, harter und teurer Weg zu beschreiten. Die Auslandsadoptionen aus armen Ländern gelten bei uns als etwas Zweifelhaftes, weil Geld mit im Spiel ist. Zusätzlich müssen die Adoptionsbewerber auf ihre Eignung von Agenturen überprüft werden und gut auf ihre Rolle vorbereitet sein. Die zukünftigen Adoptiveltern müssen insgesamt 10.000 bis 15.000 € investieren. Das bringt Nachteile mit sich, denn dadurch bildet sich ein Markt des Kinderhandels. Eltern wird Geld angeboten, damit sie ihre Kinder für die Adoption verkaufen, manche Kinder werden nicht freiwillig abgegeben. Geld spielt eine zentrale Rolle: bei den Adoptiveltern, den Behörden und den Adoptionsagenturen. Es ist ein Tabu des ökonomischen Handels, der viele Eltern und Adoptiveltern in eine Ecke treibt. Viele Adoptiveltern forschen akribisch nach, ob auch alles rechtmäßig nach den Adoptionsgesetzgebungen abläuft. Sie wollen nicht, dass sich jemand an den Zahlungen bereichert. In Ländern, wo große Armut herrscht und staatliche Kontrollen fehlen, können die Kinder schnell zur Ware werden.
1993 wurde das Haager Adoptionsübereinkommen in Deutschland und anderen rund 90 Ländern unterschrieben, damit die Auslandsadoptionen fest geregelt sind und zum Wohle des Kindes geschehen. Dazu zählt, dass eine Auslandsadoption erst dann vorgenommen werden kann, wenn für das Kind keine geeignete Familie im eigenen Land gefunden wurde. Zudem gibt es Regelungen, wie das Geld eingesetzt werden darf und alle Zahlungen müssen offengelegt werden. Das alles soll ohne Profit ablaufen und die Gewinne müssen der Vereinsarbeit gewidmet werden. Die Kinder können sich die Adoptiveltern nicht aussuchen. Experten entscheiden das, denn es geht darum, dass es dem Kind gut geht und es ein gutes Zuhause bekommt. 1)
Nachdem Jamils zukünftige Eltern alle Strapazen durchlebt haben, können sie ihn endlich in den Arm nehmen. Hand in Hand führt er sie auf den Spielplatz des Waisenhauses.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Max Planck Gesellschaft: Kinder kauft man nicht – 05.11.2014



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