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Heute ist Weltbildungstag- einmal Bilanz ziehen, bitte!

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Zum heutigen Weltbildungstag rufen die Globale Bildungskampagne sowie UNICEF zur Verwirklichung des Rechts auf Bildung für alle Menschen auf. Bildung ist die einzige Chance vieler Länder um der Armut entgegen zu wirken. Lesen und Schreiben zu können ist notwendig, um ein selbst bestimmtes Leben führen zu können und aus dem Armutsverhältnis heraus zu kommen.
Im Jahr 200 hatten 164 Regierungen einen Katalog von acht messbaren Zielen zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung erstellt. Das zweite Millenniumsziel ist „Grundbildung für alle Kinder“. Zwar gehen heute schon mehr Kinder in die Schule als im Jahr 2000, doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht. 1)
Vom 20.-22. September findet in New York das Gipfeltreffen der Vereinten Nationen statt. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon möchte 10 Jahre nach der Verabschiedung der Millenniumsziele Bilanz ziehen. Um sich im Vorfeld zu beraten, trafen sich gestern 150 internationale und deutsche Experten und Expertinnen im Rahmen der Berliner Konferenz „Versprochen und gebrochen – Scheitert das UN-Millenniumsziel ‚Grundbildung für alle’ an der Finanzierung?“. Koordinatoren der UN- Millenniumskampagne und der weltweiten UNICEF Bildungsprogramme, Vorsitzende der internationalen Initiative „Bildung für alle“ sowie der entwicklungspolitische Experte Reinhard Hermle, der eine neue Studie zum deutschen Beitrag zur Bildungsförderung in der Entwicklungszusammenarbeit vorlegte, nahmen u.a. daran teil. Fazit der Konferenz: Bilanz der Zielerreichung- enttäuschend. Die Kluft zwischen Versprechen und Umsetzung sowie Anspruch und Realität ist zu groß.
Einem Bericht der UNESCO aus dem Jahr 2011 zufolge, hatten ca. 67 Millionen Kinder keinen Zugang zu einer Schulbildung. 2) Absolut gesehen gibt es in Südasien die meisten Kinder, die nicht zur Schule gehen oder abbrechen- es sind 33 Millionen. Danach folgt West- und Zentralafrika mit 25 Millionen. Vor allem einschlägig sind die aktuellen Umstände- Rekordzahl an Krisen weltweit- welche den Kindern, welche immerhin schon die Möglichkeit hatten zur Schule zu gehen, nun auch ihr Recht auf Bildung raubt. Nach Angaben von UNICEF sind etwa 30 Millionen Kinder betroffen. Die Schulen werden immer beliebter als Zielscheibe für Angriffe, Millionen Kinder sowie auch ihre Lehrer sind auf der Flucht. Etwa 290 Schulen wurden bei den Jüngsten Kämpfen in der Ukraine zerstört sowie 100 Schulen, für 300 000 Menschen, in Gaza. In Liberia und Sierra Leone werden die Schulen wegen des Ebola –Ausbruchs bis mind. Ende des Jahres geschlossen. 3)

Gerade für Kinder in Krisengebieten stellt der Schulunterricht einen Rettungsring dar. Nicht nur um die Aussichten für eine bessere Zukunft zu vergrößern, auch bringt die Beibehaltung des Unterrichts den Kindern etwas Normalität zurück und vielleicht können sie dadurch ihre Erlebnisse auch ein Stück weit überwinden.
Die internationale Gemeinschaft steht hier vor großen Herausforderungen und muss sich den wechselhaften und oft unvorhersehbaren Entwicklungen schnellstmöglich mit neuen, verbesserten Strategien anpassen. Doch dank einiger internationaler Regierungsorganisation, NGO’s und Gemeinschaften sitzt Stück für Stück ein Kind mehr in der Schule.
Auch die Kindernothilfe Österreich nutzt den Anlass des Internationalen Weltbildungstages und stellt ihr neues Projekt vor. 750 Mädchen und Jungen aus der Region Tirupur in Südindien, sollen gefördert werden.
Im Tirupur-Distrikt liegt der größte Standort der Textil- und Bekleidungsindustrien in Indien, mit mehr als 7 000 Betrieben. Knapp 70 Prozent der arbeitenden Kinder im Tirupur- Distrikt sind in einem der Betriebe tätig. Auch dort sind sie ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen sowie Gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt.
Die Kindernothilfe baute 25 Förderzentren auf, in denen 750 Kinder fünf Tage die Woche Unterrichtsinhalte aufarbeiten und somit auf eine Reintegration in die Schule vorbereitet werden. Zusätzlich werden Schutzeinrichtungen geführt, um die Mädchen und Jungen in Notlagen aufnehmen und versorgen zu können. Auch den Eltern wird Zugang zu Schulungen gewährleistet. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. gew: Weltbildungstag; nicht mehr verfügbar
  2. spiegel:  unesco-bericht-67-millionen-kinder-besuchen-keine-schule. zuletzt geöffnet am: 08.09.2014
  3. ots: unicef-kein-schulbeginn-fuer-30-millionen-kinder-in-krisenregionen. zuletzt geöffnet am: 08.09.2014
  4. ots:  weltbildungstag-kindernothilfe-foerdert-arbeitende-kinder-in-indien. zuletzt geöffnet am 08.09.2014



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