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20 Kinderarbeiter in Ho Chi Minh gerettet

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

In Ho Chi Minh, der Hauptstadt Vietnams, hat sich wieder ein trauriges Beispiel ausbeuterischer Kinderarbeit ereignet.

In einer Bekleidungsfirma in der Hauptstadt wurden 20 Kinderarbeiter von der Polizei entdeckt. Nach langen, vorausgehenden Investigationen in Kooperation mit dem Ministerium für öffentliche Sicherheit und Beauftragten des Arbeitsministeriums, hat die Polizei eine unangekündigte Untersuchung am Montagmorgen in dem Unternehmen durchgeführt 1).

Sie fanden zwanzig minderjährige Arbeiter, die seit zwei Jahren für diese Firma schuften mussten. Die Kinder sagten, sie mussten 10-12 Stunden am Tag arbeiten und hatten trotzdem nicht genug Geld für Essen. Ihnen wurde nur ein geringer Lohn zugesprochen, der ihnen jedoch nicht regelmäßig ausgezahlt wurde. Die Jungen und Mädchen bekamen erst zum Jahresende ihr Geld, wenn sie nach Hause zurückkehrten 1).

Vorausgehende Ermittlungen ergaben, dass die Kinder ethnischen Minderheiten angehören und vorwiegend aus der nördlichen Provinz Dien Bien stammen. Der Besitzer der Bekleidungsfirma gestand ein, dass er extra in die Bergprovinzen Vietnams gefahren sei, um dort Kinderarbeiter anzuwerben. Er versuchte die Familien zu überzeugen ihre Kinder nach Ho Chi Minh zu schicken und in seiner Fabrik arbeiten zu lassen. Um die Kinder in das Arbeitsverhältnis zu locken, leistete er eine Vorauszahlung von 1-3 Millionen VND – umgerechnet ca. $ 50-150 1).

Schätzungen zufolge gehen 24% der Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren in Vietnam einer regelmäßigen Beschäftigung nach, obwohl das per Gesetz verboten ist und die Kinder bis zum Beenden der Grundschule schulpflichtig sind 2). Der Nordwesten des Landes, wo die Provinz Dien Bien liegt und viele der Kinderarbeiter herkommen, hat eine besonders hohe Kinderarbeitsrate 3). In den nördlichen Bergregionen sind viele Angehörige indogener Völker und ethnischer Minderheiten ansässig. Die Menschen leben hier in besonders großer Armut, sind weitgehend von der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes abgeschnitten 4) und daher besonders anfällig für lukrative Versprechen von Kinderausbeutern.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Vietnamnet – HCM City: 20 child laborers rescued from a garment enterprise
  2. Saada – Vietnam: Armut und Kinderarbeit – nicht mehr verfügbar
  3. UCW – Understanding Children´s Work in Vietnam
  4. Wikipedia – Vietnam



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