Der religiöse Extremismus macht auch vor Kindern keinen Halt. Bei der Razzia einer Schule in Waxar, nördlich der somalischen Hauptstadt Mogadischu, wurden mehrere Kinder aufgefunden, die mit Ketten an Betten gebunden waren. Bei den Betroffenen handelt es sich um Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren.
Die Kinder mussten an islamistischen Unterrichten teilnehmen. Ihnen wurde beigebracht, wie man Selbstmordattentate verübt und dass man im Zuge dieses „Märtyrertodes“ in das Paradies gelange. Angekettet wurden die Jungen, weil sie den Unterrichtungen sonst fernblieben. Gelehrt wurde durch die Al Shabaab, die sich an der terroristischen Organisation Al Qaeda orientiert.
„Die Al Shabaab bedient sich der Sklaverei, um neue Generationen von Kindersoldaten und Selbstmordattentätern zu produzieren.“ 1), so der Ermittler Neil Doyle, der bei der Razzia eindrucksvolle Bilder aufnahm. Die somalische Terrororganisation hat ihren Zugang zu wesentlichen Regierungskräften im Laufe der letzten Jahre verloren. Nun bedient sie sich somalischer Kinder, um ihren Einfluss wieder zu vergrößern.
Diese Razzia ist eine von vielen Aktionen, die Regierungskräfte im Laufe der letzten Monate durchsetzten und bei denen bereits über 200 Personen festgenommen wurden. Al Shabaab finanziert seine Vorhaben über ominöse Spenden und unter dem falschem Vorwand der Armutsbekämpfung. Erst in jüngerer Vergangenheit hat sich die Terrororganisation zu einem ferngesteuerten Bombenanschlag auf somalische Politkräfte bekannt, bei dem mindestens 8 Personen ums Leben kamen. 2)