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18-jähriger Afghane deckt Kinderarbeit in Minen auf

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Fardeen Barakzai, ein 18-jähriger Sohn eines arbeitsunfähigen Afghanen, hat in einem Videobeitrag katastrophale Zustände von Kinderarbeit in Minen aufgedeckt. Der junge Erwachsene ist seit seinem achten Lebensjahr in einem dänischen Schul- und Zirkusprojekt in Afghanistan aufgehoben und musste in einem Alter von 5 Jahren bereits selber Straßenarbeiten verrichten, um den Familienunterhalt gewährleisten zu können. In seinem Videoprojekt hat sich Barakzai in die durch Taliban kontrollierte Region Bamiyan begeben und dokumentiert, wie 10-Jährige an einem Arbeitstag bis zu 12 Stunden lang schwere Lasten transportieren.

Gemäß der ILO ist Kinderarbeit eines der Hauptprobleme in Afghanistan. Die Beschäftigung Minderjähriger behindert den zukunftsfähigen Abbau von Ressourcen im Untertagebau, ein wirtschatlicher Zweig, den die Afghanen stärker zu fördern gedenken, da sie sich den asiatischen Märkten, besonders China, zu öffnen versuchen. Schätzungsweise ein Drittel aller Kinder (ca. 4 Millionen) der Nation müssen arbeiten, um die Existenz ihrer Familien mit zu gewährleisten. 18 % dieses Segments sind in einem Alter zwischen 6 und 15 Jahren.

Die starke und schädliche Staubentwicklung, besonders in Kohle- und Kupferminen, gefährdet die Gesundheit der Betroffenen langanhaltend. Bereits im Jahr 2010 wurde bekannt, dass minderjährige Minenarbeiter bis in die Nacht arbeiteten. Alle gesetzlichen Anstrengungen, der ohnehin instabilen Nation, verlaufen jedoch im Sand, da die Regierung in den durch Taliban besetzten Gebieten nicht über die nötigen Ressourcen verfügt um ihre Politik durchzusetzen. Dies ließe sich auch an den deutlichen regionalen Unterschieden bezüglich Kinderarbeit feststellen. Die Regierung erklärt, dass die aufgeführten Minen unlizensiert und damit untersagt sind sowie Transport- und Abnahmeverbote verhängt wurden. Vorwürfe der Kinderarbeit wurden den staatlichen Behörden jedoch erst mit der Videoaufklärung durch Barakzai bekannt.

Die Vorfälle belasten auch chinesische Investoren, die in der Region Minen übernahmen oder neu installierten. Innerhalb eines chinesischen Konsortiums, das im Rahmen über 3,5 Milliarden $ am Untertagebau in Afghanistan beteiligt wurde, konnten Minen ausfindig gemacht werden, in denen sich beschäftigte Kinder aufhielten. Die Chinesen beteuerten, dass sie sich an afghanische Gesetze halten und Kinderarbeit in ihren Minen nicht dulden werden. 1) 2)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. The Wall Street Journal: Teenager Films Afghan Child Labor
  2. Rawa News: Afghan Child Labor



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