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Kinderarbeit in Indien

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Die Schätzungen, wie viele Kinder in Indien Kinderarbeit verrichten müssen, gehen weit auseinander. Während die Regierung nur gefährliche Tätigkeiten, wie das Arbeiten in einem Steinbruch offiziell als Kinderarbeit ansieht, definieren Experten Kinderarbeit schon ab dem Moment, indem ein Kind von der Schule fern bleibt. Offiziellen Schätzungen zufolge arbeiten 10 bis 15 Millionen Kinder den ganzen Tag in Steinbrüchen oder auf Feldern, wobei ca. 50 Millionen Kindern die Teilnahme am Unterricht verwehrt bleibt. Schuld an diesen hohen Zahlen sind verschiedene Faktoren wie zum einen die hohe Armutsrate, durch die Familien oftmals gezwungen sind, ihre Kinder für geringe Löhne arbeiten zu lassen, um die Kosten des täglichen Gebrauchs decken zu können. Auch der traditionelle Faktor spielt eine große Rolle. Da seit Generationen auch Kinder schon früh Verantwortung übernehmen müssen und deren Eltern meist auch nicht in den Genuss einer schulischen Ausbildung kamen, kennen diese meist nichts anderes als Arbeit und geben dies an ihre Kinder weiter. Gesetzlich ist Kinderarbeit auch in Indien verboten, jedoch gestaltet sich die Umsetzung schwierig, da die Behörden alleine zu wenig Macht besitzen und eine Jahrhunderte alte Tradition nicht so leicht aus den Köpfen der Bevölkerung zu bekommen ist, in der Kinderarbeit zum Alltag gehört. Laut Venkat Reddy, dem Geschäftsführer der indischen Kinderrechtsorganisation M.V Foundation, löst Kinderarbeit nicht das Problem der Armut, sondern ist der Verursacher der hohen Armutsrate in Indien. Er begründet seine These durch den wirtschaftlichen Faktor der Nachfrage. Da Kinder zu mehr Arbeitsstunden im Monat fähig sind als Erwachsene und trotzdem mit einem geringeren Lohn entschädigt werden, werben viele Arbeitgeber ausschließlich Kinder an. Wenn der Großteil der Bevölkerung jedoch das Angebot- und Nachfrage-Prinzip verstehen würde, was meist durch fehlende Bildung nicht der Fall ist, wüsste sie, dass die Nachfrage nach Arbeit durch fehlende Kinderarbeit ansteigen würde und somit die Löhne in die Höhe steigen würden.

Die Stiftung M.V Foundation hat seit ihrer Gründung vor 20 Jahren schon viel bewegt. Durch aufklärende Arbeit in den Dörfern, machen sie den Einheimischen bewusst dass eine schulische Ausbildung einen längerfristigen Nutzen als Kinderarbeit hat. Auch das Statussymbol der Mittelschicht, ein Kind als Hausmädchen einzustellen hat sich enorm zurückentwickelt. Es ist ebenfalls wichtig, dass europäische Konsumenten sich zum Beispiel an Schulen mit dieser Thematik auseinander setzen und ein Zeichen gegen Kinderarbeit setzen und Waren kaufen, bei deren Produktion jegliche Form der Kinderarbeit ausgeschlossen werden kann.

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