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Bangladesch: Mädchenhandel an Grenze zu Indien

Offenbar ist das Schmuggeln insbesondere von Kindern und Frauen über die Grenze von Bangladesch nach Indien gängige Praxis. So konnten allein in den letzten drei Monaten etwa 70 Kinder und Frauen entlang dieser Grenze aus den Händen der Menschenhändler befreit werden. Was sich hierbei in jüngster Zeit bei den Mädchenhändlern besonderer Beliebtheit erfreut, ist das legale Passieren der Grenzen als vorgetäuschtes Paar auf Flitterwochen.

Dahingehend erklärt auch der Generaldirektor der bangladesischen Grenzpolizei (BGB) Maj Gen Anwar Hussein gegenüber der Zeitung Deccan Herald: „ Die Menschenhändler ändern ihre Taktik und Routen, währenddessen arme Mädchen und Frauen diesen durch das Ködern mit der Aussicht auf lukrative Jobs jenseits der Grenze zum Opfer fallen“. Demzufolge habe die BGB ebenfalls neun andere Methoden aufgedeckt, unter Anwendung derer die Menschenhändler die Mädchen und Frauen in ihre Fänge treiben, darunter: Vorgetäuschte touristische Angebote, angebliche Job-Angebote oder auch vorgetäuschte Heiratsangebote. Auch die häusliche Gewalt kann sicherlich als Katalysator dafür angesehen werden, dass immer mehr Mädchen und Frauen bereit sind ihr zuhause zu verlassen.

Die Opfer der Menschenhändler stammen zudem mehrheitlich aus von Armut geplagten Familien. Die Hoffnung der Frauen und Mädchen auf bessere Zukunftschancen fern der Heimat, erleichtert es den Menschenhändlern ihre Opfer zu ködern. Das Dramatische ist, dass die Mädchen und Frauen nicht wissen, was sie jenseits der Grenze erwartet und daher oftmals freiwillig ihre Heimat verlassen.

Obwohl keine offiziellen Statistiken über den Mädchen- und Frauenhandel in Bangladesch verfügbar sind, handelt es sich Einschätzungen des Heimatministeriums zufolge um eine Zahl zwischen 100 000 bis 200 500 Opfern. Mit einer finanziellen Ausbeute von jährlich etwa 13,6 Milliarden Dollar, nimmt der globale Menschenhandel bzgl. krimineller Machenschaften den dritten Platz hinter dem Drogen- und Waffenschmuggel ein. Bangladesch versucht nun durch die Initiierung eines neuen nationalen Plans gegen Menschenhandel das Problem in den Griff zu bekommen. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Link zum Artikel nicht mehr abrufbar – am 21. 02. 14



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