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Südsudan: Armee trifft Vereinbarung mit UN

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Am Montag den 12. März 2012 konnte ein weiterer Schritt im Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten gemacht werden:

Die südsudanesische Armee, bekannt unter dem Namen Sudan People’s Liberation Army (SPLA), stimmte einer Vereinbarung mit den Vereinten Nationen zu, wodurch sie sich bereit erklärte, die restlichen Kindersoldaten aus der südsudanesischen Armee zu entlassen. Den Vertrag unterzeichneten Vertreter des südsudanesischen Verteidigungsministeriums, der vor Ort ansässigen UN-Friedensmission (UNMISS) und von UNICEF.

Die SPLA, eine ehemalige Guerrilla-Bewegung, war maßgeblich daran beteiligt, dass der Südsudan im Juli des vergangenen Jahres seine Unabhängigkeit vom Sudan erklären konnte und somit nun als jüngster Staat der Welt gilt. Die SPLA ist seither die Nationalarmee des unabhängigen Staates.

Im Jahr 2005 wurde der Sudan von der UN als Staat eingestuft, der nachweislich Kinder rekrutiert und in seiner Armee einsetzt. Im selben Jahr kam es schließlich zu einem Friedenspakt zwischen der SPLA und dem Staat Sudan, welcher das Ende des Bürgerkriegs zur Folge hatte. Seither hat die SPLA bereits mehr als 3000 Kindersoldaten entlassen. Nach UN-Angaben soll mit der aktuell getroffenen Vereinbarung nun erwirkt werden, dass weitere 2000 Kindersoldaten die Armee verlassen können. Als Kindersoldaten bezeichnen die Vereinten Nationen Kinder unter 18 Jahren.

Es ist das erste Mal, dass ein Vertrag dieser Art geschlossen wurde. Bekannt als „Action Plan“, soll er mehr Transparenz ermöglichen, wenn es darum geht, Befehlshaber aus den Riegen der SPLA wegen des Einsatzes von Kindersoldaten strafrechtlich zu verfolgen. Zudem verpflichtet sich die SPLA, den Schutz von Kindern weiter voran zu treiben.

Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein: seit der Unabhängigkeit des Südsudans erweiterte sich dessen nationale Armee um abtrünnige Rebellengruppen, die im Zuge einer Generalamnestie durch die Regierung hinzukamen. Dadurch erhöhte sich die Anzahl der Kindersoldaten zunächst. Mit dem Pakt müssen sich von nun an auch diese dazu verpflichten, ihre Kindersoldaten zu entlassen.

Nach Aussage der ortsansässigen UNICEF-Vertretung, Yasmin Ali Haque, sei der nächste Schritt, die Kinder erfolgreich und nachhaltig wieder in die Gesellschaft einzugliedern. 1) Doch genau darin besteht die größte Herausforderung, in einem Land, in dem die Arbeitslosigkeit bei über 80% liegt und die Armee der größte Arbeitgeber ist, so Radhika Coomaraswamy, Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Kinder in bewaffneten Konflikten. 2) Um der Rekrutierung der Kinder für die Armee in Zukunft entgegen zu wirken, müsse man daher besonders in ihre Bildung investieren. Dies scheint eine nachhaltige Investition zu sein, wenn man berücksichtigt, dass der Südsudan zwar einerseits reiche Ölvorkommen besitzt, andererseits aber weitgehend unterentwickelt ist. Zudem wird das Land immer wieder durch brutale ethnische Gewaltkonflikte erschüttert.

 

Quellen:

Link zum Artikel von Sudan Tribune (englisch)

Link zum Artikel von RTT News (englisch)

Link zum Artikel von Voice of America (englisch)

Link zum Artikel von news24 (englisch)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. rttnews.com
  2. news24.com



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