Einer Meldung der türkischen Tageszeitung „Radikal“ zufolge häufen sich die Ausreisen 13-17 jähriger Mädchen aus der Stadt Konya im mittleren Anatolien. Die Minderjährigen sollen in Deutschland und Skandinavien mit Verwandten zwangsverheiratet werden. Durch diese Zahlen alarmiert riefen zahlreiche lokale Vereine gemeinsam mit dem Bildungsministerium und der Verwaltung von Konya eine Informationskampagne ins Leben: „Die Auswirkungen der frühen Zwangsheirat auf die Gesellschaft und die Familie“. Dr. Barbaros Yalçın von der Universität Selçuk: „Dieses Phänomen hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet. Die jungen Mädchen wissen, dass sie sowieso nach Norwegen gehen werden, deshalb widmen sie sich nicht ihren Schulaufgaben, sie kommen nicht einmal zur Schule.“ Tradierte Vorstellungen in den Familien lassen die Idee einer Zwangsverheiratung im Ausland als Chance erscheinen. Um die Mädchen zu schützen, werden die Eltern nun umfassend über die Wirtschaftskrise in Europa und die Notwendigkeit von Bildung aufgeklärt. Hier würde sich eine Zusammenarbeit mit europäischen Institutionen anbieten.
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