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Laos: Ehemaliger Beamter wegen Kinderhandel angeklagt

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

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In Laos wird ein pensionierter Beamter beschuldigt, Neugeborene aus Krankenhäusern und armen Dörfern ‚adoptiert’ zu haben, um sie danach an gut zahlende Amerikaner und Australier zu verkaufen. Nach Angaben der Behörden verkaufte er die zwischen einem und zwei Jahre alten Babies für einen Preis zwischen 1.500 und 5.000 US Dollar. Der in Verwahrung genommene Ex-Beamte hatte die Kinder ganz legal adoptiert, indem er sich informiert hatte, wo Kinder abgegeben wurden. Viele Eltern in Laos sehen sich aus Geldnot gezwungen, ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Der ehemalige Beamte kannte viele Mitarbeiter im Ministerium und konnte daher wiederholt Adoptionspapiere erhalten.

In den letzten Jahren hat laut offiziellen Angaben der Menschenhandel in Laos extrem zugenommen. Vor allem Frauen und Kinder werden hier in die Sexindustrie eingeschleust. Es ist sowohl Durchgangsland als auch Quelle und Zielort von Menschenhandel. In Laos gibt es kein offizielles Gesetz, um den Menschenhandel zu kontrollieren. Die Menschenhändler können sich dank dieser gesetzlichen Grauzone leicht als adoptionswillige Familien ausgeben, was es für die Behörden schwierig bis unmöglich macht, diese von Familien mit ernsten Absichten zu unterscheiden und zu verurteilen. Nach dem aktuellen Bericht über internationalen Menschenhandel des US-Außenministeriums werden die meisten Fälle in Laos gar nicht erst vor Gericht gebracht und laufende Prozesse mit zu wenig Transparenz geführt. Ebenso wird bemängelt, dass zu wenig gegen die Korruption getan wird und der damit einhergehende Verstrickung in den Menschenhandel innerhalb der eigenen Ministerien. Bis jetzt gibt es keinen einzigen Fall, bei dem ein Beamter in Bezug auf Menschenhandel angeklagt oder verurteilt wurde. Viele Beobachter sprechen von einer starken Verwicklung vieler Staatsangestellter in den Menschenhandel, vor allem im lokalen Bereich und in Zusammenarbeit mit Verbindungsmännern in Thailand. 2007 beschloss die Nationalversammlung einen ‚Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel‘, der jedoch bis heute nicht von der Regierung bewilligt wurde.

 

 

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