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Kongo: Rehabilitation von ehemaligen Kindersoldaten schwierig

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

In der Demokratischen Republik Kongo wurden während des Krieges etwa 30.000 Kinder verschleppt und zu Kindersoldaten ausgebildet. Sie lernten zu töten, zu foltern und zu vergewaltigen. Die traumatischen Erlebnisse hinterlassen tiefe Narben auf den Seelen der jungen Menschen. Die Reintegration in die kongolesische Gesellschaft stellt eine echte Herausforderung dar.

Die Entwaffnung und die Rückkehr der meisten Kindersoldaten werden nicht psychologisch betreut. Die jungen Menschen, die in den Trainingslagern der Rebellen einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, sind jedoch dringend auf Hilfe angewiesen. Die ehemaligen Kindersoldaten können sich meist nicht an ein gewaltfreies Leben erinnern. Oft bleiben sie sehr aggressiv, begehen Straftaten oder werden drogenabhängig.

In vielen Fällen sind selbst die eigenen Eltern nicht gewillt, ihre Kinder wieder in der Familie aufzunehmen. Diese Erfahrung hat auch ein junger Mann gemacht, der bereits mit neun Jahren verschleppt wurde und nach eigenen Angaben „gerne Soldat“ war. Er kämpfte für unterschiedliche bewaffnete Gruppen im Land, von denen er eine hierarchische und gewaltbereite Ideologie eingetrichtert bekam. Kindersoldaten sind Opfer und werden zu Tätern gemacht. Dies hat gravierende Auswirkungen auf ihre Psyche.

Laut einer Untersuchung von Psychologen der Universität Konstanz, die mit ehemaligen Kindersoldaten in der Stadt Goma im Kongo arbeiten, leidet nur ein Viertel ihrer Patienten an einem posttraumatischen Stresssyndrom. Der Großteil verbindet auch heute noch Gewalt mit positiven Gefühlen. Diese jungen Menschen haben ein erheblich größeres Problem sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren, weil sie „allzu bereit sind, wieder gewalttätig zu werden“.

Ehemaligen Kindersoldaten bei dem schwierigen Prozess der Reintegration in die Gesellschaft zu begleiten, das hat sich eine NGO in dem ‚Centre for Professional and Artisanal Apprenticeship‘ (CAPA) in Bukavu, 100 Kilometer südlich von Goma, zur Aufgabe gemacht. Sie bilden jungen Menschen zu Handwerkern aus, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Leider bekommen diese Möglichkeit nicht viele der ehemaligen Kindersoldaten und der Großteil führt ein Leben in Isolation und Armut.

 

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