Vor zehn Jahren veröffentlichten weltweit führende Kakao- und Schokoladenfirmen eine freiwillige Selbstverpflichtung, das so genannte Harkin-Engel-Protokoll, welches der Kinderarbeit in der Elfenbeinküste und Ghana Einhalt gebieten sollte. Es zeigt sich, dass es sich bei dem 6-Punkte-Plan um ein leeres Versprechen handelt – nicht eines der Ziele wurde umgesetzt. Nun rufen NGOs die internationale „10 Campaign“ ins Leben, um endlich eine strenge Regulierung der Produktion durchzusetzen.
Im Auftrag der amerikanischen Regierung untersuchte die Universität Tulane die Umsetzung des Protokolls. Das Ergebnis ist ernüchternd – über einige Ansätze kamen die Firmen nicht hinaus, nicht eines der Ziele wurde realisiert. Eine Reform der Produktionsketten hat nicht stattgefunden, etwa 1,8 Millionen Kinder arbeiten schätzungsweise in der Kakaoproduktion der beiden Länder. Darunter leidet ihre Gesundheit genauso wie ihre Bildung – ein normaler Schulbesuch ist meist nicht möglich.
Um für eine Abschaffung dieser unwürdigen Zustände zu sorgen, haben sich weltweit NGOs und Gewerkschaften zusammengeschlossen. Die Aktion „10 Campaign“ soll den Akteuren eine gemeinsame Stimme geben und Druck auf die Firmen ausüben. Ebenso werden auch die zuständigen Regierungen ermahnt, den Missständen durch wirkungsvolle Gesetze zu begegnen. Die Produktionsketten sollen durch eine unabhängige Prüfstelle kontrolliert werden, die auch in regelmäßigen Abständen über Fortschritte Bericht erstattet.
Am Geld sollte die Umsetzung humaner Mindeststandards nicht scheitern. In den vergangenen zehn Jahren wurden in der Kakaoproduktion eine Billion US-Dollar umgesetzt. Beim Einlösen der Selbstverpflichtung sind die Firmen jedoch keinen Schritt vorangekommen.